Cookies auf der LLB-Webseite

Cookies helfen uns, neben dem technischen Betrieb der Webseiten auch deren Ausrichtung auf Ihre Bedürfnisse und Interessen zu verbessern. Wir bitten Sie daher um die Zustimmung neben technisch notwendigen Cookies auch Cookies für Analysezwecke einsetzen zu dürfen.Mehr lesen

Alle zulassen Nur Notwendige zulassen Cookies verwalten
LLB Geschäftsbericht 2024 en

Information unaudited Information ungeprüftAllgemeine Informationen

Als langfristig orientiertes Finanzinstitut setzt sich die LLB-Gruppe dafür ein, kommenden Generationen eine möglichst intakte Umwelt und stabile soziale Verhältnisse zu hinterlassen. Nachhaltiges Wirtschaften gehört zu unserem Leistungsauftrag und unternehmerischen Selbstverständnis.

Die Liechtensteinische Landesbank Aktiengesellschaft (LLB) – gegründet 1861 – ist das traditionsreichste Finanzinstitut im Fürstentum Liechtenstein. Das Land Liechtenstein ist unser Mehrheitsaktionär und hält gemäss dem «Gesetz über die Liechtensteinische Landesbank» (LLBG) kapital- und stimmenmässig mindestens 51 Prozent der Aktien. Unsere Aktie ist seit 1993 an der SIX Swiss Exchange unter dem Symbol LLBN (Valorennummer 35514757) kotiert. In den Marktregionen Liechtenstein, Schweiz und Österreich sind wir mit je einer Bank präsent: Liechtensteinische Landesbank Aktiengesellschaft, LLB (Schweiz) AG und Liechtensteinische Landesbank (Österreich) AG. Zudem verfügen wir über zwei Kompetenzzentren in den Bereichen Asset Management sowie Fondsdienstleistungen.

Das Gesetz über die Liechtensteinische Landesbank (LLBG) und das liechtensteinische Öffentliche-Unternehmen-Steuerungs-Gesetz (ÖUSG) bilden die wesentlichen Grundlagen für die Geschäftstätigkeit der LLB-Gruppe. Das LLBG gibt in Artikel 3 den Zweck der Bank und damit den Kern des Geschäftsmodells unserer Bankengruppe vor. So soll die Landesbank im Sinne einer Universalbank Bankgeschäfte aller Art im In- und Ausland ausführen. Es ist ebenfalls gesetzlich festgelegt, dass die Geschäftstätigkeit der LLB-Gruppe die volkswirtschaftliche Entwicklung Liechtensteins fördern, Kreditbedürfnisse angemessen befriedigen und der Kundschaft eine sichere und ertragbringende Anlage und Betreuung ihrer Gelder ermöglichen soll.

In der «Beteiligungsstrategie der Regierung des Fürstentums Liechtenstein für die Beteiligung an der Liechtensteinischen Landesbank AG» ist ausserdem geregelt, dass die LLB-Gruppe ihre Geschäftstätigkeit unter Berücksichtigung ethischer, sozialer und ökologischer Ziele durchführen muss. Mit einem vielfältigen Produkt- und Dienstleistungsportfolio, mit nachhaltigen Standards bei unseren Angeboten, unserer Infrastruktur und beim Einkauf sowie mit einem breiten Engagement in der Gesellschaft tragen wir dieser besonderen Verpflichtung Rechnung. Als Arbeitgeberin setzen wir auf eine Unternehmenskultur, die von partnerschaftlicher Zusammenarbeit geprägt ist.

Grundlagen der Berichterstattung

Seit Jahren berichten wir transparent über unsere Nachhaltigkeitsbemühungen und die diesbezüglichen Fortschritte. Bis zum Geschäftsjahr 2023 haben wir unseren Nachhaltigkeitsbericht in Übereinstimmung mit den Berichtsstandards der Global Reporting Initiative (GRI) erstellt. Bei der vorliegenden Nachhaltigkeitserklärung wenden wir erstmals die Vorgaben der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) an. Der thematische Fokus basiert im Einklang mit den gesetzlichen Bestimmungen auf einer doppelten Wesentlichkeitsanalyse.

Berichterstattungsstandard

Diese Nachhaltigkeitserklärung haben wir nach folgenden Vorgaben erstellt:

  • Richtlinie (EU) 2022/2464 hinsichtlich der Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (im Folgenden: Corporate Sustainability Reporting Directive bzw. CSRD);
  • Delegierte Verordnung (EU) 2023/2772 zur Ergänzung der Richtlinie 2013/34/EU durch Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung (European Sustainability Reporting Standards = ESRS);
  • Verordnung (EU) 2020/852 über die Einrichtung eines Rahmens zur Erleichterung nachhaltiger Investitionen und zur Änderung der Verordnung (EU) 2019/2088 (im Folgenden: Taxonomie-Verordnung) samt den ergänzenden Durchführungsverordnungen.

Die CSRD wurde in das liechtensteinische Personen- und Gesellschaftsrecht (PGR) überführt. Dementsprechend deckt die Berichterstattung auch die inhaltlichen Anforderungen des PGR ab. Wir haben keine Informationen in die Nachhaltigkeitserklärung aufgenommen aufgrund anderer Rechtsvorschriften oder allgemein anerkannter Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Weiter unterliegen wir den Bestimmungen der Verordnung (EU) 2019/2088 über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor (im Folgenden: Sustainable Finance Disclosure Regulation bzw. SFDR) und den ergänzenden Durchführungsverordnungen. Die Berichtspflicht gemäss SFDR ist durch unser jährliches Reporting zu wesentlichen nachteiligen Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit (Principal Adverse Impacts = PAI) abgedeckt.

Ein eigenes Tool – der Regulatory Radar – stellt sicher, dass wir jederzeit den neuesten Stand der gesetzlichen Entwicklungen kennen und deren Implementierung dokumentieren. Externe Beratungsfirmen nehmen an diesem Tool aufgrund von aktuellen Gesetzesentwürfen, regulatorischen Vorgaben und finalen Rechtstexten kontinuierlich die notwendigen Anpassungen vor. Die Organisationseinheit Group Regulatory Compliance kontrolliert alle Eingaben, leitet sie zur Analyse sowie Umsetzung an die zuständigen Fachbereiche weiter und überwacht die fristgerechte Anwendung innerhalb der LLB-Gruppe. In der Nachhaltigkeitsregulatorik arbeiten wir auch direkt mit externen Beratern zusammen, um gewährleisten zu können, dass die relevanten Vorgaben adressiert und umgesetzt werden.

Berichtsinhalt

Der thematische Umfang der vorliegenden Nachhaltigkeitserklärung basiert auf einer Wesentlichkeitsanalyse, die nach dem Prinzip der doppelten Wesentlichkeit durchgeführt wurde. Eine detaillierte Erläuterung dieses Prozesses ist im Abschnitt Doppelte Wesentlichkeitsanalyse zu finden. Wie in der Wesentlichkeitsanalyse wird auch in der Nachhaltigkeitserklärung die gesamte Wertschöpfungskette der LLB-Gruppe betrachtet. Im ESRS-Index in den Anhängen zur Nachhaltigkeitserklärung ist ersichtlich, welche Angabepflichten durch den vorliegenden Bericht abgedeckt sind. Die quantitativen Detailoffenlegungen zu ökologisch nachhaltigen Vermögenswerten und ökologisch nachhaltigen Vermögenswerten im Bereich Kernenergie und fossiles Gas im Einklang mit der Delegierten Verordnung (EU) 2021/2178 sind ebenfalls diesen Anhängen zu entnehmen.

Berichtsgrenzen

Unsere Nachhaltigkeitserklärung wurde auf konsolidierter Basis erstellt. Der Konsolidierungskreis der Nachhaltigkeitsberichterstattung deckt sich mit demjenigen der finanziellen Berichterstattung (siehe Kapitel Konsolidierungskreis). Einzig die Berichterstattung gemäss Taxonomie-Verordnung erfolgt im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben auf Basis des aufsichtsrechtlichen Konsolidierungskreises (siehe Kapitel EU-Taxonomie).

Bei der Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen haben wir die gesamte vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette in Betracht gezogen. Aufgrund unseres Geschäftsmodells konzentrieren sich unsere Strategien, Massnahmen, Ziele und Kennzahlen auf den eigenen Geschäftsbetrieb und die nachgelagerte Wertschöpfungskette (siehe Abschnitt Unsere Wertschöpfungskette).

Wir haben keinerlei Informationen, die wir aufgrund von geistigem Eigentum, Know-how oder Innovationsergebnissen zurückhalten müssen. Zudem haben wir von den Ausnahmen der Richtlinie 2013/34/EU keinen Gebrauch gemacht, das heisst, wir haben hinsichtlich bevorstehender Entwicklungen oder sich in Verhandlung befindlicher Angelegenheiten keine Informationen zurückgehalten.

Zeithorizonte

Wie in den ESRS vorgesehen, arbeiten wir in der Nachhaltigkeitserklärung und in der vorgelagerten Wesentlichkeitsanalyse mit Zeithorizonten, um präziser über die mit dem Geschäftsmodell der LLB-Gruppe verbundenen Auswirkungen, Risiken und Chancen berichten zu können:

  • kurzfristiger Zeithorizont – festgelegter Berichtszeitraum (01.01.2025 bis 31.12.2025);
  • mittelfristiger Zeithorizont – vom Ende des kurzfristigen Zeithorizonts bis zu fünf Jahren;
  • langfristiger Zeithorizont – mehr als fünf Jahre.

Diese Zeithorizonte entsprechen den in den ESRS definierten Horizonten.

Annahmen und Schätzungen

Wir verwenden in der Nachhaltigkeitsberichterstattung vorzugsweise Ist-Daten. Sind diese nicht verfügbar, werden Daten geschätzt. Von Relevanz sind Annahmen und Schätzungen insbesondere bei der Berechnung der Treibhausgasemissionen (nachstehend auch: THG-Emissionen). Bei Gebäuden, die nicht der Bank gehören, haben wir nicht immer Zugang zu den Daten. In diesen Fällen werden die Daten zum Beispiel anhand der Mitarbeiterzahlen und Proxies (wie etwa lokaler Strommix) von der Stiftung myclimate geschätzt.

Bei den finanzierten THG-Emissionen wenden wir den Berechnungsstandard der Partnership for Carbon Accounting Financials (PCAF) an. Der PCAF Data Quality Score für ausgewählte THG-Werte gibt Aufschluss über die Datenqualität und zeigt transparent auf, in welchem Umfang Daten geschätzt werden. Da zum Zeitpunkt unserer Berichterstellung noch nicht alle Unternehmensoffenlegungen für das Geschäftsjahr 2024 vorliegen, wird der THG-Wert in Zukunft mit den rapportierten Werten präzisiert. Detaillierte Informationen zu den Berechnungsmethoden, zu Annahmen und Schätzungen sowie den daraus resultierenden Messungenauigkeiten sind dem Abschnitt Treibhausgasemissionen zu entnehmen.

Bei der Berechnung der finanzierten Emissionen unseres Hypothekarportfolios bestehen Schätzungsungenauigkeiten. Die Berechnung erfolgt durch die Beratungsfirma Wüest Partner AG, die dafür ein mehrdimensionales Modell nutzt. Fehlende Daten werden anhand von Gebäudeeigenschaften (etwa Quadratmeterzahl, Heizträger) geschätzt oder mit öffentlich abrufbaren Daten ergänzt. Um das mit Schätzungen einhergehende Risiko zu minimieren, wird generell das Vorsichtsprinzip angewandt (bei fehlenden Angaben zu Heizträgern werden beispielsweise stochastische Simulationsverfahren oder eine «Worst-of-Variante» eingesetzt). Die Berechnungen werden von unseren internen Expertinnen und Experten plausibilisiert.

Nachhaltigkeit in Geschäftsmodell und Strategie

Die «Beteiligungsstrategie der Regierung des Fürstentums Liechtenstein für die Beteiligung an der Liechtensteinischen Landesbank AG» stellt explizit die Verbindung zwischen wirtschaftlichen Zielen und Nachhaltigkeitszielen her: Demnach hat die LLB-Gruppe bei der Festlegung und Umsetzung der Unternehmensstrategie die ethische und soziale Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden, Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartnern, Kundinnen und Kunden sowie der Gesellschaft Liechtensteins wahrzunehmen und ambitionierte Klimaziele zu verabschieden. Diesen Vorgaben tragen wir mit unserem Geschäftsmodell und unserer Strategie Rechnung.

Unser Geschäftsmodell

Die LLB-Gruppe zeichnet sich durch ein fokussiertes, kundenorientiertes Geschäftsmodell sowie eine diversifizierte Ertragsstruktur aus. Wir sind eine Bank, die einen konsequenten Umgang mit Werten pflegt und mit technologisch innovativen Angeboten überzeugt. Die LLB-Gruppe ist solide kapitalisiert und steht für Stabilität und Sicherheit. Internationale Auszeichnungen bestätigen zudem immer wieder, dass die Investmentkompetenz des Asset Management eine unserer grossen Stärken ist.

Unser Geschäftsmodell beruht auf zwei ertragsstarken Marktdivisionen:

  • Die Division Privat- und Firmenkunden umfasst das Universalbankengeschäft in den Heimmärkten Liechtenstein und Schweiz. Sie verfügt über die gesamte Bandbreite der Bank- und Finanzdienstleistungen. Das Spar- und Hypothekargeschäft hat bei uns traditionell eine besondere Bedeutung. Hinzu kommen private Finanzplanung, betriebliche Vorsorge sowie zielgruppengerechte Anlageberatung und Vermögensverwaltung für Vermögen bis zu CHF 0.5 Mio. Zudem betreut die Division lokal orientierte Private-Banking-Kunden im deutschsprachigen Raum (Liechtenstein, Schweiz, Deutschland).
  • Die Division International Wealth Management fokussiert auf Private-Banking-Kunden sowie institutionelle und Fondskunden. Im Bereich Private Banking liegt der Schwerpunkt auf den Märkten Österreich und übriges Westeuropa, aber auch auf den Wachstumsmärkten Zentral- und Osteuropa sowie Naher Osten. Dort bieten wir Anlageberatung, Vermögensverwaltung, Vermögensstrukturierung, Finanzierungen sowie Finanz- und Vorsorgeplanung an. In den Bereichen Fondsgeschäft und Institutional Clients zählen Treuhänder, Vermögensverwalter, Fondspromotoren, Versicherungen, Pensionskassen und öffentlich-rechtliche Institutionen zu unserer Kundschaft. Der Fokus liegt dabei auf den Märkten Liechtenstein, Schweiz und Österreich.

Wir bieten eine breite Palette an Bankprodukten und Dienstleistungen, die speziell auf die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden zugeschnitten sind. Unsere modernen Bankfilialen und digitalen Dienstleistungen ermöglichen es uns, eine umfassende Finanzplanung, berufliche Vorsorge sowie zielgruppenspezifische Anlageberatung und Vermögensverwaltung anzubieten. Dies fördert nicht nur das Vertrauen unserer Kundinnen und Kunden, sondern unterstützt sie auch dabei, ihre finanziellen Ziele zu erreichen und ihre Vermögenswerte zu sichern (siehe Kapitel Märkte & Kunden).

Unsere Mitarbeitenden profitieren neben einer positiven und sicheren Arbeitsumgebung von einer kontinuierlichen Weiterbildung und Entwicklungsmöglichkeiten. Die LLB-Gruppe legt grossen Wert auf die Förderung einer guten Unternehmenskultur, die Integrität und langfristige Orientierung betont. Damit wollen wir die Motivation und die Zufriedenheit unserer Mitarbeitenden hochhalten, was sich wiederum positiv auf die Servicequalität und Kundenbindung auswirkt. Zudem achten wir mit flexiblen Arbeitsmodellen und verschiedenen betrieblichen Gesundheitsprogrammen auf das Wohlbefinden unserer Angestellten.

Mit Blick auf unsere Partner und NGOs sowie die Öffentlichkeit engagieren wir uns für zahlreiche soziale und ökologische Projekte. Durch gezielte Sponsoring-Aktivitäten unterstützen wir Initiativen mit dem Ziel, zur nachhaltigen Entwicklung und zum Wohlstand der Region beizutragen. Eigentümer und Investoren profitieren von der transparenten Kommunikation und der soliden finanziellen Basis der LLB-Gruppe, die durch eine nachhaltige Dividendenpolitik und eine starke Eigenkapitalausstattung gekennzeichnet ist. Dadurch sichern wir langfristig stabile Renditen und festigen das Vertrauen in unsere Bank.

Kundinnen und Kunden, die in regulatorischen Sperrmärkten domiziliert sind, werden nicht aufgenommen. Weitere Informationen zu unseren Marktdivisionen sind der Segmentberichterstattung der LLB-Gruppe zu entnehmen.

Unsere Wertschöpfungskette

Für die Nachhaltigkeitsberichterstattung unterscheiden wir zwischen der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette sowie dem eigenen Geschäftsbetrieb. Als vorgelagerte Wertschöpfungskette verstehen wir all jene Leistungen von Dritten, die wir benötigen, um unsere Produkte und Dienstleistungen anbieten zu können. Dazu zählen unsere Zulieferer, insbesondere Händler von IT-Hardware und externe IT-Dienstleister, sowie Beratungsfirmen. Die Beschaffung dieser Leistungen ist bei der Organisationseinheit Group Sourcing and Procurement angesiedelt. Andere Finanzunternehmen (insbesondere Banken) und Zentralbanken sind als Refinanzierungsquelle von Bedeutung.

Der eigene Geschäftsbetrieb umfasst alle internen Ressourcen und Prozesse, die direkt oder indirekt der wirtschaftlichen Wertschöpfung dienen. Zu unseren Ressourcen gehören unsere Bankinfrastruktur (Gebäude, IT-Hardware, Dienstwagen) ebenso wie unsere Mitarbeitenden. Zu den internen Funktionen, die einen bedeutenden Beitrag zur wirtschaftlichen Wertschöpfung leisten, zählt neben den Marktdivisionen Privat- und Firmenkunden sowie International Wealth Management auch das Corporate Center. In diesem sind alle Organisationseinheiten zusammengefasst, welche die gruppenweiten Geschäftsaktivitäten, Prozesse und Risiken koordinieren, unterstützen und überwachen (beispielsweise Produktmanagement, Asset Management, Finanzen, Kredit- und Risikomanagement). Hinzu kommen Abteilungen wie Marketing oder Personal. Weitere Details sind dem Kapitel Corporate Center zu entnehmen.

Die nachgelagerte Wertschöpfungskette umfasst unsere Bankprodukte und Dienstleistungen für unterschiedliche Kundensegmente und Stakeholder-Gruppen. Dazu gehören einerseits Spar- und Hypothekarprodukte, Anlageberatung, Vermögensverwaltung, Finanzplanung und betriebliche Vorsorge für Privat- und Firmenkunden, andererseits Anlageberatung, Vermögensverwaltung, Vermögensstrukturierung, Finanzierungen, Finanz- und Vorsorgeplanung für Private-Banking-Kunden sowie institutionelle und Fondskunden. Im Einklang mit unserem gesetzlichen Versorgungsauftrag dient unser vielfältiges Produkt- und Dienstleistungsangebot dazu, öffentliche und private Kreditbedürfnisse angemessen zu befriedigen sowie der in- und ausländischen Kundschaft eine sichere und ertragbringende Anlage und Betreuung der Gelder zu ermöglichen.

Insbesondere in der nachgelagerten Wertschöpfungskette und im eigenen Geschäftsbetrieb weisen wir wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen auf, weshalb unsere Nachhaltigkeitsstrategie auf diese beiden Bereiche fokussiert. Weniger bedeutsam ist unsere vorgelagerte Wertschöpfungskette, da wir als Bank im Vergleich zu anderen Branchen einen geringen Ressourcenverbrauch verzeichnen. So machen die THG-Emissionen aus erworbenen Gütern und Dienstleistungen sowie dem vorgelagerten Transport und Vertrieb beispielsweise weniger als 0.1 Prozent des Gesamtausstosses der LLB-Gruppe aus (siehe dazu Kapitel Klimaschutz).

Unsere Strategie

Unsere Unternehmensstrategie ACT-26 orientiert sich an den Leitplanken, welche die «Beteiligungsstrategie der Regierung des Fürstentums Liechtenstein für die Beteiligung an der Liechtensteinischen Landesbank AG» vorgibt. ACT-26 setzt auf drei Kernelemente:

  • Wachstum: Während der fünfjährigen Strategieperiode wollen wir das Geschäftsvolumen erneut deutlich steigern – einerseits durch beschleunigtes organisches Wachstum, andererseits mit gezielten Akquisitionen. Basis dafür sind die Sicherheit und die Stabilität unserer LLB-Gruppe, kombiniert mit ausgezeichneter Anlagekompetenz und Investment Performance für private sowie für institutionelle Kundinnen und Kunden. Darüber hinaus wollen wir unsere Position im Privatgeschäft sowie im Firmenkundengeschäft in Liechtenstein und in der Schweiz weiter ausbauen (siehe Kapitel Märkte & Kunden).
  • Effizienz: Wir legen grossen Wert darauf, jede Kundin und jeden Kunden individuell und bestmöglich zu beraten. Dafür wenden wir ein hybrides Modell an, das Automatisierung und digitale Verfügbarkeit mit der klassischen Beratung verbindet. Die Kundenplattform wird laufend modernisiert und das digitale Produkt- und Dienstleistungsangebot für alle Kundengruppen ausgeweitet. Um schnell auf veränderte Kundenbedürfnisse reagieren zu können, nutzen wir agile Methoden. Gleichzeitig vereinfachen, standardisieren und automatisieren wir unsere Kernprozesse. Dadurch steigern wir die Effizienz und erhöhen die Skalierbarkeit (siehe Kapitel Digitalisierung).
  • Nachhaltigkeit: Nachhaltigkeit hat bei der LLB von jeher einen hohen Stellenwert. Deshalb wollen zehn Jahre früher als die meisten Mitbewerber die Netto-Null bei unseren Treibhausgasemissionen erreichen. Auf dem Weg dahin reduzieren wir unsere eigenen Treibhausgasemissionen und die der Kundenportfolios. Darüber hinaus bauen wir unser Angebot an ökologisch und sozial verträglichen Produkten aus.

Das Kernelement Nachhaltigkeit enthält zudem ein klares Bekenntnis zu Social- und Governance-Themen. Dazu gehören die Unterstützung der LLB-Zukunftsstiftung, das Engagement für die Gesellschaft und die wirtschaftliche Entwicklung in der Region sowie der Anspruch, eine familienfreundliche und ausgezeichnete Arbeitgeberin zu sein. Ausserdem bekennen wir uns zu einer werteorientierten Unternehmensführung, einer transparenten Corporate Governance, einem umfangreichen Nachhaltigkeits-Reporting sowie zu klaren Richtlinien und Prozessen zur Förderung der Chancengleichheit im Unternehmen.

Überblick Nachhaltigkeitsstrategie

Wir haben uns in allen Kernbereichen unserer Unternehmensstrategie ehrgeizige, quantitative Ziele gesetzt. Das Ziel im Kernbereich Nachhaltigkeit soll in Zwischenschritten erreicht werden: Bis 2026 sollen bei Produkten und der Eigenveranlagung1 mindestens 30 Prozent der THG-Emissionen eingespart werden, im Bankbetrieb streben wir mindestens 20 Prozent an. Bis 2030 wollen wir unsere THG-Emissionen gruppenweit um 55 Prozent reduzieren, das heisst im Bankbetrieb, bei Produkten und in der Eigenveranlagung (siehe Kapitel Klimaschutz).

Als zentrale Herausforderung für unsere Nachhaltigkeitsstrategie sehen wir derzeit die mangelhafte Verfügbarkeit und Qualität von Daten unserer Gegenparteien. Diese Daten benötigen wir, um wichtige Leistungsindikatoren berechnen und die Zielerreichung überwachen zu können. Zur Verbesserung dieser Situation haben wir im Berichtsjahr eine interne ESG-Datenbank lanciert, die wir in den kommenden Jahren weiterentwickeln wollen (siehe Abschnitt Risikomanagement im Zusammenhang mit der Berichterstattung).

Eine weitere Herausforderung besteht im möglichen Zielkonflikt zwischen zwei Kernelementen unserer Strategie: Nachhaltigkeit und Wachstum. Diesen Konflikt sehen wir insbesondere bei den Ausleihungen. CO2-intensive Renditeobjekte unterstützen zwar unsere Wachstumsambitionen, treiben aber gleichzeitig unsere finanzierten THG-Emissionen in die Höhe. Das Nachhaltigkeits-Team hat die Problematik im Berichtsjahr aufgezeigt und gemeinsam mit den zuständigen Nachhaltigkeits-Streams Handlungsempfehlungen abgegeben. Die Gruppenleitung hat diese im Herbst 2024 genehmigt; die konkreten Massnahmen werden 2025 von den Nachhaltigkeits-Streams ausgearbeitet. Der Gruppenverwaltungsrat wurde über den eingeschlagenen Weg informiert.

Im Berichtsjahr haben wir den Kaufvertrag zum Erwerb von 100 Prozent der Aktien der Zürcher Kantonalbank Österreich AG mit Standorten in Salzburg und Wien unterzeichnet. Die strategiekonforme Akquisition erfolgt am 9. Januar 2025 im Rahmen eines Share Deal mit der bisherigen Alleineigentümerin Zürcher Kantonalbank (ZKB) (siehe dazu Kapitel Unternehmenserwerbe).

Wechselwirkungen zwischen Geschäftsmodell, Strategie und Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeitsaspekte sind ein inhärenter Bestandteil des Geschäftsmodells und der Strategie der LLB-Gruppe. Unser Anspruch ist es, aktiv zum Umweltschutz beizutragen sowie die soziale Gerechtigkeit und verantwortungsvolle Unternehmensführung zu fördern. Im Einklang mit der Gruppenweisung «Nachhaltigkeit» verfolgen wir diese Ziele:

1In einer Bank bezieht sich der Begriff «Eigenveranlagung» oder «Treasury» auf das Management der eigenen finanziellen Mittel der Bank. Ziel der Treasury-Tätigkeit im Rahmen der Bewirtschaftung des Bankenbuches ist, die durch die Geschäftstätigkeit der Bank entstehenden finanziellen Risiken, insbesondere der Liquiditäts-, Zinsänderungs- und Fremdwährungsrisiken, mit den regulatorischen Bestimmungen und den internen Vorgaben in Einklang zu bringen und dabei angemessene Erträge zu erwirtschaften.

  • einen Mehrwert für unsere Stakeholder (inkl. der Gesellschaft als Ganzes) zu schaffen;
  • tatsächliche und wahrscheinliche sowie negative und positive Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft zu identifizieren und negative Auswirkungen zu reduzieren;
  • Risiken im Zusammenhang mit Nachhaltigkeitsaspekten aus den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance zu identifizieren, zu messen, zu bewerten, wirksam zu steuern und allfällige negative Auswirkungen auf die LLB-Gruppe, ihre Kundinnen und Kunden sowie ihre Mitarbeitenden so gering wie möglich zu halten;
  • Chancen, die sich im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeit ergeben, zu erkennen und zu nutzen;
  • sich bei vorstehenden Punkten auf neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zu beziehen.

Nachfolgend beschreiben wir kurz die wichtigsten Anpassungen, die wir in den vergangenen Jahren an unserem Geschäftsmodell und unserer Strategie vorgenommen haben beziehungsweise derzeit vornehmen. Über konkrete Strategien, Massnahmen und Ziele informieren wir in den Kapiteln zu unseren wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekten «Volkswirtschaftliche Rolle und regionale Arbeitgeberin», «Klimaschutz», «Diversität und Chancengleichheit» sowie «Unternehmensführung und Integrität».

Im Berichtsjahr haben wir erstmals eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse auf Ebene von Auswirkungen, Risiken und Chancen (IROs) durchgeführt. Die nachfolgenden Erläuterungen beziehen sich daher gesamthaft auf Nachhaltigkeitsaspekte und nicht auf konkrete IROs. Wir beabsichtigen, das Zusammenspiel zwischen IROs, Geschäftsmodell und Strategie künftig genau zu analysieren. Aktuell gibt es aufgrund von Risiken und Chancen, die im Zusammenhang mit den genannten Nachhaltigkeitsaspekten stehen, keine finanziellen Auswirkungen. Eine seriöse Einschätzung der langfristigen Effekte können wir derzeit nicht vornehmen.

Ausbau des verantwortungsvollen Produktangebots

Negative und positive Auswirkungen, aber auch Risiken und Chancen entstehen durch die Entscheidung, in welche Unternehmen oder Projekte wir direkt oder indirekt investieren beziehungsweise welche Unternehmen und Projekte wir finanzieren. Aus diesem Grund haben wir unser Angebot an ökologisch und sozial verträglichen Produkten in den letzten Jahren entscheidend ausgebaut. Unser Bestreben ist es, negative Einflüsse auf die Umwelt und die Gesellschaft zu minimieren und positive Effekte so weit wie möglich zu fördern. Indem wir solche negativen Auswirkungen verringern, reduzieren wir für unsere Kundinnen und Kunden zugleich jene Risiken, die im Zusammenhang mit Nachhaltigkeitsaspekten stehen. Wir konzentrieren uns auf Produkte und Dienstleistungen, bei denen wir die Möglichkeit einer wirksamen Nachhaltigkeitssteuerung als ausreichend hoch einschätzen. Es handelt sich dabei um LLB-eigene Fonds, Vermögensverwaltungsmandate und Ausleihungen.

In der Vermögensverwaltung und bei unseren LLB-eigenen Fonds haben wir einen verantwortungsvollen Investmentansatz implementiert, der ethische, soziale und ökologische Aspekte berücksichtigt. Im Rahmen dieses Ansatzes haben wir strikte Ausschlusskriterien für Einzelinvestitionen in Unternehmen definiert, die unseren ethischen Ansprüchen nicht genügen (Verstösse gegen internationale und nationale Normen, Herstellung kontroverser Produkte). Darüber hinaus wählen wir bewusst Unternehmen aus, die eine bestimmte Mindest-ESG-Performance aufweisen (ESG-Rating von mindestens «BBB» bei der Ratingagentur MSCI). Weitere Details zu unserem verantwortungsvollen Investmentansatz sind dem Kapitel Klimaschutz zu entnehmen. In den vergangenen Jahren haben wir unsere Fondspalette zudem um zwei Impact Fonds erweitert. Diese investieren in Unternehmen, die sich auf einem glaubwürdigen Weg zur Dekarbonisierung befinden (passiver Fonds, folgt der EU Paris-aligned Benchmark), sowie in erneuerbare Energieprojekte, klimafreundliche Mobilität, grüne Gebäude und Energieeffizienzprojekte (Green Bonds).

Im Berichtsjahr haben wir unser Ausleihungskonzept finalisiert, das darauf abzielt, die THG-Emissionen in unserem Kreditportfolio zu reduzieren. Gleichzeitig haben wir unsere Umwelthypothek nochmals angepasst: Seit 2024 können auch Firmenkunden von günstigeren Konditionen profitieren, wenn sie beim Bau oder bei der Sanierung auf Energieeffizienz achten. Zusammen mit den Vermögenswerten in der Eigenveranlagung fliessen Ausleihungen, LLB-eigene Fonds und Vermögensverwaltungsmandate in die Berechnung unserer finanzierten THG-Emissionen ein. Bis 2026 sollen mindestens 30 Prozent der Emissionen eingespart werden. Über unsere Fortschritte in diesem Bereich informieren wir im Kapitel Klimaschutz.

Uns ist bewusst, dass auch andere Produktarten und Dienstleistungen bedeutende Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft haben können. Zu nennen sind hier insbesondere die Anlageberatung, reine Durchführungsgeschäfte («execution only») und Private Label Fonds. Aufgrund unserer geringen Einflussmöglichkeiten haben wir diese Dienstleistungen und Produkte in unserer Nachhaltigkeitsstrategie und bei der Berechnung unserer finanzierten THG-Emissionen nicht berücksichtigt. Während bei Ausleihungen und LLB-eigenen Fonds die Entscheidungshoheit bei uns liegt, tragen wir beispielsweise in der Anlageberatung stets den individuellen Nachhaltigkeitspräferenzen unserer Kundinnen und Kunden Rechnung. Bei reinen Durchführungsgeschäften und Private Label Fonds liegt die Entscheidungshoheit allein bei unseren Kundinnen und Kunden. Die Möglichkeit einer effektiven Nachhaltigkeitssteuerung ist dementsprechend eingeschränkt.

Bankbetrieb

Im eigenen Geschäftsbetrieb haben wir in den vergangenen Jahren zahlreiche Anpassungen vorgenommen, um negative Auswirkungen auf das Klima zu minimieren. So verfügen wir in Liechtenstein seit Jahren über ein Mobilitätsmanagement, das Anreize für grüne Mobilität schafft. Mitarbeitende werden finanziell unterstützt, wenn sie für den Arbeitsweg auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen oder auf einen eigenen Pkw-Parkplatz verzichten. Im Rahmen unseres Spesenreglements fördern wir die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln auf Geschäftsreisen. Weiter setzen wir in unseren eigenen Gebäuden hauptsächlich auf Grünstrom aus erneuerbaren Energiequellen (z. B. Wind, Solar, Wasserkraft).

Attraktive Arbeitgeberin

Als Dienstleistungsunternehmen sind wir in besonderer Weise auf gut ausgebildete und motivierte Mitarbeitende angewiesen. Um für Arbeitssuchende auch künftig attraktiv zu bleiben, legen wir grossen Wert auf eine moderne Arbeitsumgebung. Zahlreiche Massnahmen zielen darauf ab, qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber für offene Stellen zu gewinnen und bestehende Mitarbeitende langfristig zu binden. Dazu gehören die betriebliche Gesundheitsförderung, die Erhöhung der Arbeitsplatzqualität sowie die Flexibilisierung von Arbeitszeit und -ort. Um die Mitarbeiterzufriedenheit zu erheben und allfälligen Verbesserungsbedarf zu identifizieren, führen wir in den Unternehmen der LLB-Gruppe umfassende Personalbefragungen durch und definieren ambitionierte Folgemassnahmen.

Integration von Nachhaltigkeit ins Risikomanagement

Wir treiben die Integration von ESG-Risiken in den Risikomanagementprozess weiter voran. Diese Risiken können die Wirtschaftlichkeit sowie die Reputation und somit den Unternehmenswert beziehungsweise den Wert von Ausleihungen, Investitionen oder Anlagen negativ beeinflussen und sich entsprechend nachteilig auf die Vermögens-, Finanz- wie auch Ertragslage der LLB-Gruppe auswirken. Im Rahmen eines laufenden Projektes stellen wir sicher, dass ESG-Risiken zukünftig systematisch identifiziert, bewertet, gesteuert und überwacht werden, um die Resilienz der LLB-Gruppe nachhaltig zu stärken und gleichzeitig alle relevanten regulatorischen Anforderungen zu erfüllen. Zu den langfristigen finanziellen Auswirkungen von Klimarisiken (inklusive möglicher Stranded Assets2) auf unsere Portfolios können wir vor Abschluss dieses Projektes keine seriösen Angaben machen.

2Laut dem «FMA-Leitfaden zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken» der österreichischen Finanzmarktaufsicht handelt es sich bei Stranded Assets um Vermögenswerte, «deren Ertragskraft oder Marktwert unerwartet drastisch, im Extremfall bis zur Wertlosigkeit, sinkt. Bspw. ein Kraftwerk, das aufgrund veränderter regulatorischer Rahmenbedingungen wie Energieeffizienzkriterien nicht mehr betrieben werden kann, oder ein Öl- oder Gasfeld, dessen Erschließung bzw. Nutzung sich nicht mehr rentiert oder nicht mehr zulässig ist.» (Dokument Nr. 01/2020, S. 15, Fussnote 37).

Resilienz von Geschäftsmodell und Strategie

Um die Widerstandsfähigkeit unseres Geschäftsmodells gegenüber Klimarisiken zu testen, haben wir 2024 für unser Investmentportfolio (LLB-Fonds, Vermögensverwaltungsmandate, Eigenveranlagung) eine Klimaszenarioanalyse durchgeführt (Details siehe Kapitel Klimaschutz). Wir beabsichtigen, die Resilienzanalyse künftig auf andere Unternehmens- und Themenbereiche auszudehnen.

Mitarbeitende der LLB-Gruppe

Per 31. Dezember 2024 beschäftigen wir 1ʼ501 Mitarbeitende, davon 932 in Liechtenstein. Damit gehören wir zu den grössten Arbeitgebern in Liechtenstein. Unsere Mitarbeitenden stammen vornehmlich aus unseren definierten Zielmärkten Liechtenstein, Schweiz, Österreich und Deutschland.

Mitarbeitende nach geografischen Gebieten

Personenzahl

31.12.2024

31.12.2023

Liechtenstein

932

899

Schweiz

234

220

Österreich

271

273

Deutschland

37

0

VAE

27

31

Gesamtzahl der Beschäftigten

1’501

1’423

Mitgliedschaft in Brancheninitiativen

Zentraler Bestandteil unserer Nachhaltigkeitsstrategie ist die Mitgliedschaft in verschiedenen Brancheninitiativen. Auf diese Weise bringen wir unsere Ideale in der Finanzindustrie ein und erhalten wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung unseres Nachhaltigkeitsmanagements. Per 31. Dezember 2024 sind wir Mitglied in den folgenden Initiativen:

  • Net-Zero Banking Alliance der Vereinten Nationen (NZBA): Ziel der NZBA ist es, den wirtschaftlichen Umbau zu forcieren und zu finanzieren, um bis spätestens 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen.
  • Principles for Responsible Banking (PRB): Diese Grundsätze für ein verantwortungsvolles Bankwesen bieten ein einheitliches Rahmenwerk für eine nachhaltige Bankenbranche. Entwickelt wurden sie durch eine innovative Partnerschaft zwischen Banken weltweit und der Finanzinitiative des Umweltprogramms der Vereinten Nationen.
  • The Climate Pledge: Das Klimaschutzversprechen ist eine Selbstverpflichtung, das Pariser Klimaschutzabkommen zehn Jahre früher umzusetzen und somit bis 2040 CO2-neutral zu sein.
  • Principles for Responsible Investment (PRI): Die Finanzinitiative der Vereinten Nationen hat das verantwortungsbewusste Management von Wertpapieren zum Ziel.
  • UN Global Compact: Als Initiative der Vereinten Nationen verfolgt der UN Global Compact die Vision einer inklusiveren und nachhaltigen Wirtschaft zum Nutzen aller Menschen, Gemeinschaften und Märkte. Um dies zu erreichen, unterstützt er Unternehmen dabei, auf Grundlage von zehn universellen Prinzipien, welche unter anderem die Bereiche Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsprävention abdecken, verantwortungsvoll zu handeln.

Darüber hinaus sind wir seit 2012 Partner der Klimastiftung Schweiz. Damit gehören wir zu einer Gruppe von Partnerfirmen, die ihre Mittel bündeln, um unkompliziert und effizient kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in der Schweiz und in Liechtenstein bei der Umsetzung von Massnahmen zu unterstützen.

Nachhaltigkeits-Governance

Im Jahr 2022 haben wir eine eigene Governance-Struktur für den Bereich Nachhaltigkeit etabliert. Sie macht eine effiziente Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie möglich und stellt sicher, dass Nachhaltigkeitsaspekte auf allen Hierarchieebenen berücksichtigt werden.

Die Nachhaltigkeits-Governance ist in der Gruppenweisung «Nachhaltigkeit» geregelt. Diese beschreibt ausserdem unseren Umgang mit bestimmten Nachhaltigkeitsrisiken, insbesondere Greenwashing-Risiken. Wir wenden die Bestimmungen der Nachhaltigkeitsweisung sowohl auf unseren eigenen Geschäftsbetrieb wie auch auf unsere vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette an.

Übersicht Nachhaltigkeits- und Governance-Struktur (Stand 31.12.2024)

Rolle des Gruppenverwaltungsrates

Der Gruppenverwaltungsrat der LLB-Gruppe besteht aus sieben Personen. Die Mitglieder bringen durch ihre Ausbildung, ihren beruflichen Hintergrund und ihre Erfahrung unterschiedliche und sich ergänzende Fähigkeiten ein. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf dem Fachwissen rund um die Finanzdienstleistungsbranche sowie auf Kenntnissen der liechtensteinischen Wirtschaft und der Unternehmensführung. Sämtliche Verwaltungsräte sind nicht exekutive Mitglieder. Im Sinne der «Richtlinie betreffend Informationen zur Corporate Governance» sind sie unabhängig. Mit zwei Frauen liegt deren Anteil Ende 2024 bei 29 Prozent. Die Belegschaft der LLB-Gruppe ist in dem Gremium nicht vertreten.

Nachhaltigkeitsbezogene Zuständigkeiten

Die Zuständigkeiten des Gruppenverwaltungsrates der LLB-Gruppe sind in der Gruppenweisung «Nachhaltigkeit» geregelt. Er beschliesst im Rahmen der regulären Strategieperioden die strategischen Leitlinien (Nachhaltigkeitsstrategie), genehmigt strategisch relevante Entscheidungen sowie die jährliche Nachhaltigkeitserklärung als Teil des Lageberichtes innerhalb des Geschäftsberichtes der LLB-Gruppe. Die folgenden Unterausschüsse des Gruppenverwaltungsrates beschäftigen sich gemäss Gruppenweisung «Nachhaltigkeit» mit verschiedenen Nachhaltigkeitsaspekten:

  • Das Group Audit Committee befasst sich mit der Aufsicht und Kontrolle der Nachhaltigkeitsberichterstattung inklusive der damit verbundenen Risiken.
  • Der Strategieausschuss berät in Bezug auf die Anpassung der aktuellen Nachhaltigkeitsstrategie.
  • Das Group Risk Committee informiert den Gruppenverwaltungsrat über Nachhaltigkeitsrisiken.
  • Das Group Nomination & Compensation Committee stellt sicher, dass Nachhaltigkeit in den Anreizsystemen berücksichtigt wird.

Um ihre Überwachungsfunktion effektiv wahrnehmen zu können, erhalten die Verwaltungsratsmitglieder halbjährlich ein schriftliches Update über die Fortschritte bei der Umsetzung der Unternehmensstrategie. Teil dieses Strategie-Briefings sind auch Massnahmen zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele. Im Zuge seiner regelmässigen Sitzungen befasst sich der Gruppenverwaltungsrat mindestens einmal jährlich mit Nachhaltigkeitsthemen; bei Bedarf finden zusätzliche Ad-hoc-Sitzungen statt. Er wird von der Gruppenleitung, Group Corporate Communications & Sustainability oder den relevanten Fachabteilungen über die Entwicklung und den Stand bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie informiert. Im Berichtsjahr haben sich der Gruppenverwaltungsrat beziehungsweise die zuständigen Unterausschüsse mit den folgenden Auswirkungen, Risiken und Chancen beschäftigt:

  • betriebliche THG-Emissionen als Teil des Strategie-Updates an den Gruppenverwaltungsrat;
  • finanzierte THG-Emissionen für die Eigenveranlagung und Hypotheken im Rahmen des Risk Report;
  • positive Auswirkungen auf das Klima durch geplante Finanzierungslösungen;
  • Status quo der Umsetzung unserer Diversitätsstrategie inklusive relevanter Indikatoren für Auswirkungen, Risiken und Chancen;
  • Risiken im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung (insbesondere Datenverfügbarkeit und -qualität).

2024 haben wir erstmals eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse im Einklang mit den ESRS durchgeführt. Dementsprechend haben wir noch keine speziellen Kontrollen und Verfahren für das Management der identifizierten Auswirkungen, Risiken und Chancen implementiert. Der Gruppenverwaltungsrat und das Group Audit Committee wurden über die Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse sowie den dahinterstehenden Prozess informiert (Details siehe Abschnitt Doppelte Wesentlichkeitsanalyse).

Zudem wurde der Gruppenverwaltungsrat im Berichtsjahr über den möglichen Konflikt zwischen den Wachstumszielen der LLB-Gruppe und ihren Nachhaltigkeitsambitionen unterrichtet (siehe Abschnitt Unsere Strategie). Bei Bedarf erstattet die Gruppenleitung Bericht über die noch zu definierenden Folgemassnahmen und deren Wirksamkeit.

Nachhaltigkeitsbezogene Kompetenzen

Unsere Verwaltungsratsmitglieder weisen Kenntnisse im Bereich Nachhaltigkeitsregulatorik auf:

  • Georg Wohlwend: Der Verwaltungsratspräsident hat eine LLB-interne Schulung zur Nachhaltigkeitsregulatorik initiiert und diese am 22. November 2024 besucht. Im Fokus standen wissenschaftliche Grundlagen, politische Ziele und Massnahmen, die strategische Ausrichtung der LLB-Gruppe sowie neueste gesetzliche und regulatorische Entwicklungen und Herausforderungen. Bei der Auswahl der Themen wurde darauf geachtet, sämtliche für Banken relevanten Aspekte hinsichtlich potenzieller Auswirkungen, Risiken und Chancen abzudecken.
  • Dr. Richard Senti: Aufgrund seiner Tätigkeit in der Heizungs-, Klima- und Lüftungsbranche verfügt Vizepräsident Dr. Senti über umfangreiche Erfahrungen in den Bereichen Energie und Energieeffizienz. Er ist zudem auf Ebene des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung eines liechtensteinischen Heizungs- und Lüftungsherstellers die treibende Kraft bei der Erstellung der Nachhaltigkeitserklärung. Am 22. November 2024 hat er die LLB-interne Schulung über Nachhaltigkeitsregulatorik absolviert.
  • Dr. Nicole Brunhart: Sie war Sustainability Lead bei einem global tätigen Vermögensverwaltungsunternehmen und Mitglied des Sustainability Steering Committee einer Abwicklungs- und Verwahrgesellschaft. Zudem nahm sie an diversen Working Groups der Asset Management Association Switzerland (AMAS) sowie von Swiss Sustainable Finance (SSF) teil – unter anderem zu den Themen «Transparenz und Offenlegung bei Kollektivvermögen mit Nachhaltigkeitsbezug» und «Swiss Climate Scores». Dr. Nicole Brunhart hat am 22. November 2024 die LLB-interne Schulung über Nachhaltigkeitsregulatorik besucht.
  • Leila Frick-Marxer: Sie hat am 22. November 2024 die LLB-interne Schulung über Nachhaltigkeitsregulatorik absolviert.
  • Thomas Russenberger: Auch er hat am 22. November 2024 an der LLB-internen Schulung über Nachhaltigkeitsregulatorik teilgenommen.
  • Dr. Karl Sevelda: Aus seiner langjährigen Tätigkeit als CEO einer österreichischen Grossbank kennt er die potenziellen Auswirkungen, Risiken und Chancen einer Bank im Zusammenhang mit Nachhaltigkeitsaspekten. Dr. Karl Sevelda hat am 22. November 2024 die LLB-interne Schulung über Nachhaltigkeitsregulatorik besucht.
  • Dr. Christian Wiesendanger: Bis 2020 war er bei einer schweizerischen Grossbank für die globale Entwicklung und Pflege aller Nachhaltigkeitsanlagen im globalen Wealth Management verantwortlich. In den Jahren 2022 und 2023 hat er bei einer schweizerischen Immobiliengesellschaft die Vorbereitung für die Emission von Green Bonds vorangetrieben. Dr. Christian Wiesendanger hat am 22. November 2024 an der LLB-internen Schulung über Nachhaltigkeitsregulatorik teilgenommen.

Gezielte Weiterbildungen und Informationen gewährleisten, dass im Gruppenverwaltungsrat kontinuierlich Nachhaltigkeitswissen aufgebaut wird. Zudem stehen den Verwaltungsratsmitgliedern für spezifische Anfragen zu Nachhaltigkeitsthemen interne Expertinnen und Experten zur Verfügung. Derzeit konzentrieren wir uns auf einen umfassenden Wissensaufbau und fokussieren noch nicht auf spezifische Auswirkungen, Risiken und Chancen.

Rolle der Gruppenleitung

Die aus vier Männern und einer Frau bestehende Gruppenleitung (siehe Kapitel Corporate Governance) ist für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie verantwortlich und informiert den Gruppenverwaltungsrat mindestens einmal jährlich über die entsprechenden Fortschritte. Zudem wird im Rahmen der jährlichen Strategieklausur des Gruppenverwaltungsrates das Kernelement Nachhaltigkeit vertieft behandelt. Im Berichtsjahr haben die Gruppenleitung sowie die Leiterinnen und Leiter der Nachhaltigkeits-Streams (siehe Abschnitt Nachhaltigkeits-Streams) eine ausführliche Schulung über die wichtigsten Aspekte der Nachhaltigkeitsregulatorik erhalten (u. a. Corporate Sustainability Reporting Directive, European Sustainability Reporting Standards, EU-Taxonomie, Sustainable Finance Disclosure Regulation).

Im Nachhaltigkeits-Council sind alle Mitglieder der Gruppenleitung, die CEOs der LLB Schweiz und der LLB Österreich sowie der Leiter Group Corporate Communications & Sustainability vertreten. Dieser Council ist das zentrale Gremium unserer Nachhaltigkeits-Governance und definiert die Nachhaltigkeitsstrategie wie auch die damit zusammenhängenden Ziele. Seine Mitglieder haben im Rahmen ihres jeweiligen Zuständigkeitsbereichs die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie zu überwachen. Der Council trifft sich mindestens dreimal jährlich; bei Bedarf sind Ad-hoc-Termine möglich. Beschlüsse sind im Nachgang von der Gruppenleitung zu übernehmen beziehungsweise von dieser abzulehnen.

An den Meetings des Nachhaltigkeits-Council informieren die Organisationseinheit Group Corporate Communications & Sustainability oder Fachabteilungen über den Status quo bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie. Es werden strategisch relevante Entscheidungen diskutiert, Arbeitsaufträge ausformuliert und direkt an die Nachhaltigkeits-Streams delegiert. Im Berichtsjahr hat sich der Nachhaltigkeits-Council unter anderem mit folgenden Auswirkungen, Risiken und Chancen befasst:

  • betriebliche und finanzierte THG-Emissionen inklusive mitigierender Massnahmen (Mobilitätskonzept, Ausleihungskonzept);
  • Risiken im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung (insbesondere Datenverfügbarkeit und -qualität).

Ebenso wie der Gruppenverwaltungsrat hat sich auch die Gruppenleitung mit möglichen Konflikten zwischen den Wachstumszielen der LLB-Gruppe und ihren Nachhaltigkeitsambitionen auseinandergesetzt (siehe Abschnitt Unsere Strategie). Die Gruppenleitung wird durch den zuständigen Nachhaltigkeits-Stream regelmässig über die noch zu definierenden Folgemassnahmen und deren Wirksamkeit informiert.

Die Organisationseinheit Group Corporate Communications & Sustainability berichtet darüber hinaus dem Group CEO im Rahmen eines Jour fixe regelmässig über die Fortschritte und Herausforderungen bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie.

Group Corporate Communications & Sustainability

Diese Organisationseinheit ist für die Koordination und Kommunikation zwischen dem Nachhaltigkeits-Council und den Nachhaltigkeits-Streams verantwortlich. Die Streams sind für die operative Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie und -regulatorik zuständig. Zudem informiert Group Corporate Communications & Sustainability den Nachhaltigkeits-Council und den Gruppenverwaltungsrat regelmässig über den Stand bei der Implementierung der Nachhaltigkeitsstrategie.

Die Funktion des Nachhaltigkeitsbeauftragten ist bei Group Corporate Communications & Sustainability angesiedelt. Er verfügt über spezifische Nachhaltigkeitskenntnisse und bildet gemeinsam mit anderen Mitarbeitenden aus dieser Organisationseinheit sowie weiteren Fachbereichen das Nachhaltigkeits-Team. Zu seinen Aufgaben gehört es unter anderem, sich regelmässig mit den Nachhaltigkeitsbeauftragten der Gruppengesellschaften auszutauschen.

Group Corporate Communications & Sustainability koordiniert auch die Green Teams. In diesen Teams können Mitarbeitende eigene Ideen einbringen und Projektverantwortung übernehmen, um so die nachhaltige Zukunft der LLB-Gruppe aktiv mitzugestalten. Auf diese Weise nutzen wir die Kreativität unserer Mitarbeitenden, um innovative Lösungen zu finden, die allein durch einen Top-Down-Ansatz nicht gefunden würden. Das Nachhaltigkeits-Team wählt die Teilnehmenden für die Green Teams aus und beteiligt sich an deren Koordination.

Nachhaltigkeits-Streams

Die Leads unserer elf Nachhaltigkeits-Streams sind für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsregulatorik sowie der definierten Ziele der Nachhaltigkeitsstrategie in ihrem Geschäftsbereich verantwortlich. Für einzelne Bereiche sind Strategien festgelegt, die in den Ausführungen zu den wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekten detailliert erläutert werden.

Die Stream Leads müssen sicherstellen, dass die Gruppengesellschaften einbezogen werden und ein regelmässiger Austausch zu aktuellen Themen stattfindet. Darüber hinaus sind sie im Rahmen ihrer operativen Tätigkeit dafür zuständig, dass in ihrem jeweiligen Geschäftsbereich das notwendige Budget sowie die Ressourcen für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsregulatorik und -strategie zur Verfügung stehen. Damit die Stream Leads ihre Verantwortung effektiv wahrnehmen können, haben sie im Berichtsjahr eine Schulung über die wichtigsten Aspekte der Nachhaltigkeitsregulatorik erhalten.

Group Regulatory Compliance fungiert gruppenweit als Nachhaltigkeitskontrollstelle. Diese Funktion umfasst den regelmässigen Austausch mit den Gruppengesellschaften und ausserdem Kontrollen, wie bei diesen der Stand der regulatorischen Umsetzung ist. Der Geschäftsbereich rapportiert im Rahmen der Compliance-Berichterstattung über durchgeführte Prüfungen sowie über Erkenntnisse und allfällige Verstösse. Mithilfe des Regulatory Radar überwacht Group Regulatory Compliance die regulatorischen Anforderungen in puncto Nachhaltigkeit, die Zuweisung an die zuständigen Fachabteilungen und die Umsetzung der Nachhaltigkeitsmassnahmen.

Nachhaltigkeits-Streams der LLB-Gruppe

Stream Nr.

Inhalt

Verantwortlichkeit

1

Koordination von Nachhaltigkeits-Streams und Green Teams

Group Corporate Communications & Sustainability

2

Bankbetrieb

Logistics Services

3

Investmentprodukte

Asset Management

4

Treasury

Group Treasury

5

Anlageberatung

Group Product Management

6

Ausleihungen

Group Product Management

7

Governance und Kommunikation

Group Corporate Communications & Sustainability

8

Klima- und Nachhaltigkeitsrisikomanagement

Group Credit & Risk Management

9

Klima- und Nachhaltigkeitsregulatorik

Group Legal & Regulatory

10

Social Responsibility und HR

Group Human Resources

11

Marketing

Group Marketing

Die Leads der Nachhaltigkeits-Streams treffen sich regelmässig unter der Leitung des Nachhaltigkeits-Teams, um über den aktuellen Stand zu berichten und ihre Aktivitäten zu koordinieren. Zusätzlich gibt es einen individuellen Austausch zwischen dem Nachhaltigkeits-Team und jedem einzelnen Lead. Die Stream Leads halten den Nachhaltigkeits-Council und über Group Corporate Communications & Sustainability beziehungsweise die Gruppenleitung auch den Gruppenverwaltungsrat über alle relevanten Themen auf dem Laufenden.

Nachhaltigkeitsbezogene Sorgfaltspflicht

Die Sorgfaltspflicht in Bezug auf mögliche negative Nachhaltigkeitsauswirkungen ist bei den elf Nachhaltigkeits-Streams angesiedelt (siehe Abschnitt Nachhaltigkeits-Streams). Die dabei angewandten Methoden unterscheiden sich nach Themenbereich. Details sind den Ausführungen zu den wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekten zu entnehmen.

Kernelemente der Sorgfaltspflicht

Absätze in der Nachhaltigkeitserklärung

a) Einbindung der Sorgfaltspflicht in Governance, Strategie und Geschäftsmodell

Nachhaltigkeit in Geschäftsmodell und Strategie

Wechselwirkungen zwischen Geschäftsmodell, Strategie und Nachhaltigkeit

Rolle des Gruppenverwaltungsrates

Rolle der Gruppenleitung

Nachhaltigkeitsbezogene Vergütungspolitik

Auswertung, Validierung und Freigabe

Strategien im Umgang mit Menschenrechten

b) Einbindung betroffener Interessenträger in alle wichtigen Schritte der Sorgfaltspflicht

Dialog mit Anspruchsgruppen

Auswahl und Repräsentation der Stakeholdergruppen

Bei der Analyse berücksichtigte Themenlandschaft

Einbeziehung der Mitarbeitenden

c) Ermittlung und Bewertung negativer Auswirkungen

Doppelte Wesentlichkeitsanalyse

Liste der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen

d) Massnahmen gegen diese negativen Auswirkungen

Unsere Rolle als Finanzdienstleisterin: Massnahmen

Massnahmen im Zusammenhang mit Klimastrategien

Vielfalt der Belegschaft: Massnahmen

Vergütung und Lohngleichheit: Massnahmen

Massnahmen gegen Diskriminierung, Belästigung und Gewalt

Schutz von Hinweisgebenden: Massnahmen

e) Nachverfolgung der Wirksamkeit dieser Bemühungen und Kommunikation

Unsere Rolle als Finanzdienstleisterin: Ziele und Kennzahlen

Treibhausgasemissionen

Vielfalt der Belegschaft: Ziele und Kennzahlen

Vergütung und Lohngleichheit: Ziele und Kennzahlen

Massnahmen gegen Diskriminierung, Belästigung und Gewalt: Ziele und Kennzahlen

Schutz von Hinweisgebenden: Ziele und Kennzahlen

Dialog mit Anspruchsgruppen

Nachhaltigkeit als unternehmerische Verantwortung bedeutet für uns, den Erwartungen der unterschiedlichen internen und externen Anspruchsgruppen gerecht zu werden. Mit den verschiedenen Stakeholdern, die unsere Geschäftstätigkeit beeinflussen und auf die wir Einfluss haben, stehen wir in regelmässigem Dialog – persönlich, über elektronische Medien, bei Informationsveranstaltungen oder bei Arbeitstreffen und Konferenzen. Ausserdem haben wir unsere Stakeholder-Gruppen in den Prozess der Wesentlichkeitsanalyse eingebunden und ihre Anliegen entsprechend berücksichtigt (siehe Abschnitt Doppelte Wesentlichkeitsanalyse). Ihre Interessen werden auch in den Prozess zur Erfüllung unserer Sorgfaltspflicht einfliessen.

Eine Änderung unserer Nachhaltigkeitsstrategie aufgrund der Rückmeldungen unserer Anspruchsgruppen fand im Berichtsjahr nicht statt. Wir beziehen die Ergebnisse unserer Konsultationsverfahren bei der Definition von Massnahmen jeweils ein – beispielsweise durch die Initiativen, die wir infolge der Mitarbeiterbefragung gesetzt haben (siehe Kapitel Diversität und Chancengleichheit). Die Gruppenleitung wird von den zuständigen Fachabteilungen laufend über den Input aus den Stakeholder-Kanälen informiert. Das Group Audit Committee ist in den Prozess der Wesentlichkeitsanalyse eingebunden und erfährt auf diesem Weg mehr über die Anliegen unserer Anspruchsgruppen. Der Gruppenverwaltungsrat wird anschliessend über das Ergebnis und den Prozess der Wesentlichkeitsanalyse in Kenntnis gesetzt.

Kundinnen und Kunden

Über diverse Kanäle – beispielsweise im Rahmen von Umfragen – erfassen wir die Bedürfnisse und die Zufriedenheit unserer Kundinnen und Kunden. Beanstandungen können über das regulatorisch vorgeschriebene Beschwerdemanagement erfasst werden. Ausserdem gibt es für Kundenberaterinnen und -berater die Möglichkeit, im Kernbankensystem Avaloq die Kundenzufriedenheit zu dokumentieren.

Mitarbeitende

Unseren Mitarbeitenden stehen ebenfalls verschiedene Kanäle offen, um ihre Anliegen zu äussern. Dazu gehören regelmässige Mitarbeiterbefragungen, die Arbeitnehmervertretung des LLB-Stammhauses in Vaduz, der Betriebsrat der LLB Österreich oder unser Whistleblowing Tool (siehe Kapitel Diversität und Chancengleichheit).

Partner und NGOs

Durch unsere Mitgliedschaft in Verbänden und Vereinen pflegen wir den Dialog mit Partnern und Nichtregierungsorganisationen (NGOs). Es sind dies beispielsweise der Liechtensteinische Bankenverband (LBV) und die Liechtensteinische Industrie- und Handelskammer (LIHK). Im Rahmen gemeinnütziger Aktionen kooperieren wir oftmals mit lokalen NGOs, so etwa mit der Liechtensteinischen Gesellschaft für Umweltschutz (LGU).

Öffentlichkeit

Mit den Medien und Wirtschaftsjournalisten in unseren Marktregionen pflegen wir auch ausserhalb der Ad-hoc-Publizität und der jährlichen Bilanzpresse- und Analystenkonferenz Kontakt. Wir sind bestrebt, ihre Anfragen transparent und zeitnah zu beantworten. Als Veranstalterin oder Sponsorin verschiedener Anlässe vertiefen wir unsere Beziehungen zur lokalen Bevölkerung.

Eigentümer und Investoren

Das Land Liechtenstein ist unser Hauptaktionär. Mit Vertreterinnen und Vertretern der Regierung und des Landtags pflegen wir einen regelmässigen Dialog. Wir sind dazu verpflichtet, das Land Liechtenstein über den Geschäftsverlauf zu informieren. Vor diesem Hintergrund findet zweimal jährlich ein Treffen zwischen der obersten Führung der LLB-Gruppe und dem liechtensteinischen Regierungschef statt. Wenn im Rahmen dieser Gespräche Anregungen seitens der Regierung vorgebracht werden, nimmt der Präsident des Gruppenverwaltungsrates diese auf. Einmal pro Jahr laden der Gruppenverwaltungsrat und die Gruppenleitung die gesamte Regierung zu einer Gesprächsrunde ein. Wie alle Kernelemente unserer Unternehmensstrategie ACT-26 wird dabei auch der Bereich Nachhaltigkeit thematisiert.

Nachhaltigkeitsbezogene Vergütungspolitik

Der Gruppenverwaltungsrat ist gemäss Gesetz für die Oberleitung der Bank verantwortlich. Das Group Nomination & Compensation Committee unterstützt das Gremium unter anderem bei der Ausgestaltung der Vergütungspolitik und der Anreizsysteme. Die Vergütungsstruktur der LLB-Gruppe ist so gestaltet, dass sie insbesondere keine Anreize für übermässige Risikobereitschaft im Nachhaltigkeitsbereich bietet. Spezifische ESG-Elemente sind aktuell nicht Teil der allgemeinen LLB-Vergütungspolitik.

Eine Ausnahme bildet die Vergütung des Group CEO. Wie im Vergütungsbericht beschrieben, besteht sein Gehalt aus einem fixen Grundgehalt sowie einem variablen Lohnanteil. Dabei hat der Group CEO insgesamt fünf individuelle Leistungsziele. Eines dieser Ziele beinhaltet eine ESG-bezogene Komponente. Der Group CEO ist unter anderem für die erfolgreiche Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie verantwortlich, welche auch die Zielvorgabe enthält, bis spätestens 2040 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Genaue prozentuale Angaben zu klimabezogenen Vergütungsanreizen können wir im Berichtsjahr noch nicht machen, weil die Datengrundlage zur Messung der Zielerreichung bislang als zu unsicher bewertet wurde. Die Vergütungspolitik für die Leitungsorgane wird durch den Gruppenverwaltungsrat genehmigt.

Risikomanagement im Zusammenhang mit der Berichterstattung

Die Gesamtkoordination der Nachhaltigkeitsberichterstattung liegt gemäss Nachhaltigkeitsweisung der LLB-Gruppe bei der Organisationseinheit Group Corporate Communications & General Secretary. Der gesamte Berichterstattungsprozess inklusive spezifischer Verantwortlichkeiten ist im Reporting Manual zur Nachhaltigkeitserklärung festgehalten. Für die meisten wesentlichen Themen («Klimaschutz», «Diversität und Chancengleichheit», «Unternehmensführung und Integrität») gibt es Arbeitsanleitungen, welche die wichtigsten qualitativen und quantitativen Datenpunkte sowie den zugehörigen Ermittlungsprozess beziehungsweise die notwendigen Berechnungsschritte aufführen. Die Berechnung sämtlicher Kennzahlen erfolgt auf Gruppenebene; für die Konsolidierung sind unterschiedliche Fachbereiche zuständig. Details sind den Kapiteln zu den wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekten zu entnehmen.

Die Nachhaltigkeitsberichterstattung unterliegt verschiedenen Risiken. Die Einschätzung und Priorisierung dieser Risiken erfolgt laufend durch die Expertinnen und Experten der Organisationseinheit Group Corporate Communications & Sustainability sowie Projektteams (CSRD, EU-Taxonomie). Es handelt sich dabei um erfahrungsgestützte, qualitative Experteneinschätzungen. Im Berichtsjahr wurden der Nachhaltigkeits-Council, der Gruppenverwaltungsrat und einzelne Mitglieder der Gruppenleitung über die wichtigsten Risiken informiert und mitigierende Massnahmen verabschiedet.

Zentrale Herausforderungen

Als zentrale Herausforderung haben wir die Verfügbarkeit und Qualität der Daten von Gegenparteien identifiziert. Um bedeutende Leistungsindikatoren, insbesondere finanzierte THG-Emissionen und die Green Asset Ratio, berechnen zu können, sind wir auf Drittanbieter angewiesen, die diese Daten sammeln und aufarbeiten. Zum Zeitpunkt der Berichtserstellung sind die Informationen noch nicht lückenlos vorhanden. Zudem haben wir im Rahmen von Nachkontrollen und Plausibilisierungen fehlerhafte und widersprüchliche Daten identifiziert. Diese Umstände können die Qualität der errechneten Leistungsindikatoren beeinträchtigen und stellen für die LLB-Gruppe sowohl ein rechtliches als auch ein Reputationsrisiko dar. Wir schätzen diese Risiken derzeit als finanziell nicht wesentlich ein.

Aus diesem Grund haben wir im Berichtsjahr zusätzliche Anstrengungen unternommen, um die Datenverfügbarkeit und -qualität zu verbessern. Von zentraler Bedeutung ist die LLB-interne ESG-Datenbank, die wir 2024 implementiert haben und die wir in den kommenden Jahren weiterentwickeln wollen. Sie deckt im ersten Schritt die THG-Daten der Eigenveranlagung, der LLB-eigenen Fonds und der Vermögensverwaltung ab. Unser System erkennt unter anderem statistische Ausreisser (siehe dazu Kapitel Klimaschutz). Darüber hinaus führen wir manuelle Stichprobenkontrollen durch und befinden uns in regelmässigem Austausch mit externen Datenanbietern. Ein Guide zur Berechnung von THG-Emissionen und ein Taxonomie-Guide gewährleisten ein einheitliches Verständnis sowie die gruppenweit einheitliche Berechnung der Leistungsindikatoren.

Zur Berechnung unseres betrieblichen THG-Fussabdrucks stützen wir uns fast ausschliesslich auf Ist-Daten. Ein Restrisiko besteht aufgrund fehlender Daten für einzelne Betriebsgebäude. Hier behelfen wir uns mit Schätzungen. Insgesamt stufen wir das Risiko allerdings als gering ein und haben daher keine mitigierenden Massnahmen implementiert.

Durch die Einbeziehung von zwei externen Beratungsfirmen und die im Unternehmen vorhandene Expertise im Bereich Nachhaltigkeitsberichterstattung stellen wir sicher, dass alle wesentlichen Anforderungen an die Nachhaltigkeitserklärung erfüllt sind. Zudem hat die LLB-Gruppe ein Regelwerk zur Minimierung der Greenwashing-Risiken erarbeitet und umgesetzt. Auch die Nachhaltigkeitserklärung unterliegt diesen Vorgaben. Die Gruppenleitung und der Gruppenverwaltungsrat werden über relevante Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten.

Umfangreicher Abnahme- und Freigabeprozess

Die Qualität der Nachhaltigkeitsberichterstattung wird durch einen umfangreichen Abnahme- und Freigabeprozess sichergestellt. Die vorliegende Nachhaltigkeitserklärung wurde im Rahmen eines gruppenweiten Projektvorhabens, das beim Group CFO angesiedelt ist, umgesetzt. Im zuständigen Steering Committee sind zahlreiche Mitglieder des Senior Management vertreten, darunter der Head Group Finance, der Head Group Corporate Communications & Sustainability und die Leiterin Group Regulatory Compliance. Die Vorsitzenden des Steering Committee werden alle zwei Wochen über die Projektfortschritte informiert. Wir planen, den mehrstufigen Abnahme- und Freigabeprozess künftig in verschiedenen Fachbereichen zu verankern und entsprechend im Reporting Manual zur Nachhaltigkeitserklärung zu dokumentieren.

Das Group Audit Committee ist gemäss unserer Gruppenweisung «Nachhaltigkeit» für die Aufsicht und Kontrolle der Nachhaltigkeitsberichterstattung zuständig. Aus diesem Grund hat es sich mehrfach mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung befasst. Über die gewonnenen Erkenntnisse unterrichtet das Group Audit Committee den Gruppenverwaltungsrat, welcher die Nachhaltigkeitserklärung als Teil des Lageberichtes innerhalb des Geschäftsberichtes der LLB-Gruppe genehmigt. Zu den genannten wesentlichen Risiken der Nachhaltigkeitsberichterstattung ist kein regelmässiges Reporting an die Gruppenleitung und den Gruppenverwaltungsrat vorgesehen. Beide Gremien werden über relevante Entwicklungen informiert.

Doppelte Wesentlichkeitsanalyse

Das zentrale Instrument zur Ermittlung unserer bedeutendsten Auswirkungen, Risiken und Chancen ist die Wesentlichkeitsanalyse, die wir 2022 erstmals nach dem Prinzip der doppelten Wesentlichkeit durchgeführt haben; dabei hielten wir uns an die Vorgaben der Non-Financial Reporting Directive (NFRD). Die erste Wesentlichkeitsanalyse im Einklang mit den neuen European Sustainability Reporting Standards (ESRS) erfolgte zwischen Oktober 2023 und August 2024.

Wir planen, im Rahmen einer Strategieperiode eine umfassende Wesentlichkeitsanalyse durchzuführen und in den Zwischenjahren zu überprüfen, ob es wegen Veränderungen im äusseren Umfeld oder im eigenen Geschäftsmodell Gründe gibt, den Kreis der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen anzupassen.

Die Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse werden künftig im Management von wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekten berücksichtigt. Die ESRS definieren als Themenfelder Nachhaltigkeitsaspekte in Bezug auf Umwelt, Soziales und Governance, die für die Strategie und das Management eines Unternehmens potenziell von Bedeutung sind (z. B. Klimawandel, Umweltverschmutzung, eigene Belegschaft). Sinn und Zweck der Wesentlichkeitsanalyse ist es, jene Nachhaltigkeitsaspekte zu ermitteln, die im Hinblick auf ihre Auswirkungen, Risiken und Chancen als wesentlich einzustufen sind:

  • Wesentlichkeit der Auswirkungen: Ein Nachhaltigkeitsaspekt ist hinsichtlich der Auswirkungen wesentlich, wenn er mit bedeutsamen tatsächlichen oder potenziellen positiven oder negativen Auswirkungen eines Unternehmens auf Menschen oder die Umwelt einhergeht. Zu berücksichtigen sind dabei kurz-, mittel- oder langfristige Zeithorizonte.
  • Finanzielle Wesentlichkeit: Ein Nachhaltigkeitsaspekt ist unter finanziellen Gesichtspunkten wesentlich, wenn er mit bedeutsamen Risiken und Chancen für das Unternehmen in Verbindung steht. Dies ist dann der Fall, wenn Risiken und Chancen innerhalb von kurz-, mittel- oder langfristigen Zeithorizonten einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung, die Finanzlage, die finanzielle Leistungsfähigkeit, die Cashflows, den Zugang zu Finanzmitteln oder die Kapitalkosten des Unternehmens haben beziehungsweise solche Effekte zu erwarten sind.

In welchem Umfang die identifizierten Auswirkungen, Risiken und Chancen künftig in das Management von Nachhaltigkeitsaspekten einbezogen werden, wird auf individueller Basis und unter Berücksichtigung diverser Faktoren geprüft.

Bei der Analyse berücksichtigte Themenlandschaft

Ausgangspunkt für unsere erste Wesentlichkeitsanalyse gemäss ESRS-Vorgaben war die Longlist potenziell wesentlicher Nachhaltigkeitsaspekte, die wir für unsere letzte Wesentlichkeitsanalyse 2022 ermittelt haben. Diese Liste haben wir mit zusätzlichen Aspekten ergänzt, die wir aus rechtlichen Vorgaben (u. a. ESRS), Reporting Standards (GRI, SASB), internen Dokumenten, Media Screenings und Marktbeobachtungen abgeleitet haben.

Mithilfe eines quantitativen Ansatzes haben wir bewertet, ob das Thema eventuell wesentlich ist oder nicht. Die mögliche Wesentlichkeit orientierte sich zudem an unserer Wertschöpfungskette. Die Nachhaltigkeitsaspekte haben wir anschliessend zu einer Shortlist gebündelt. Für jedes Shortlist-Thema haben wir negative und positive Auswirkungen, Risiken und Chancen (IROs) definiert. Wo vorhanden, haben wir die Ergebnisse aus unseren Prozessen (wie etwa Mitarbeiterbefragung oder jährliches PAI-Screening) zur Wahrung der Sorgfaltspflicht in Bezug auf Nachhaltigkeit zusammengetragen und einzelnen IROs zugewiesen. Dazu gehörten beispielsweise betriebliche THG-Emissionen, Personalkennzahlen oder PAI-Indikatoren.

Die definierten IROs haben wir der konkreten Position in unserer Wertschöpfungskette zugeordnet (vorgelagert, eigener Geschäftsbetrieb, nachgelagert). Zudem haben wir zwischen direkten und indirekten Geschäftsbeziehungen unterschieden:

  • Direkte Geschäftsbeziehungen unterhalten wir mit unseren Zulieferern und externen Dienstleistern (vorgelagerte Wertschöpfungskette) sowie mit unseren Kundinnen und Kunden (nachgelagerte Wertschöpfungskette); auch direkte Investitionen sind dieser Kategorie zuzuordnen (nachgelagerte Wertschöpfungskette). Unser Einfluss ist hier unmittelbar.
  • Indirekte Geschäftsbeziehungen betreffen Unternehmen, in die wir für unsere Kundinnen und Kunden investieren, beispielsweise im Rahmen der Vermögensverwaltung oder Anlageberatung (nachgelagerte Wertschöpfungskette). Hier können wir nur mittelbar Einfluss nehmen, so etwa bei einem Divestment aufgrund geänderter Nachhaltigkeitspräferenzen unserer Kundinnen und Kunden.

Bei der Wesentlichkeitsanalyse haben wir beide Arten von Geschäftsbeziehungen berücksichtigt. Für Geschäfte mit externen Vermögensverwaltern konnten wir im Berichtsjahr aufgrund der mangelhaften Datenlage keine Wesentlichkeitsbewertung vornehmen.

Auswahl und Repräsentation der Stakeholder-Gruppen

In die Ermittlung der wesentlichen Auswirkungen wurden die bedeutendsten Stakeholder-Gruppen eingebunden; bei deren Auswahl haben wir uns an den vergangenen Geschäftsberichten orientiert. Zudem haben wir einen Branchenvergleich vorgenommen und die entsprechenden ESRS-Vorgaben berücksichtigt, um potenzielle weitere Stakeholder-Gruppen zu identifizieren. Gemeinsam mit einem externen Beratungsunternehmen wurden die potenziellen Interessenträger und ihre Beziehung zur LLB-Gruppe analysiert. Im Ergebnis haben wir fünf Gruppen priorisiert und vier Gruppen als weniger bedeutsam eingestuft.

Die Stakeholder-Gruppen «Eigentümer und Investoren» sowie «Partner und NGOs» haben wir direkt in den Prozess der Wesentlichkeitsanalyse einbezogen. Das Land Liechtenstein wurde als Hauptaktionär im Rahmen eines Fokusinterviews befragt. Repräsentantinnen und Repräsentanten von Partnern und NGOs wurden aufgrund ihrer Kenntnisse des gesellschaftlichen oder ökologischen Kontexts, in welchem die LLB-Gruppe agiert, ausgewählt und ebenfalls zu Fokusinterviews eingeladen.

Die Stakeholder-Gruppen «Kundinnen und Kunden», «Mitarbeitende» und «Öffentlichkeit» waren im Rahmen von internen Stakeholder Workshops indirekt vertreten: die Mitarbeitenden durch die Arbeitnehmervertretung Liechtenstein, den Betriebsrat Österreich sowie einen Mitarbeitenden der LLB Schweiz; die Kundinnen und Kunden durch Mitarbeitende mit Kundenkontakt (insbesondere Vertrieb); die Öffentlichkeit durch Mitarbeitende der Abteilung Group Corporate Communications & Sustainability. Durch den Einbezug der Mitarbeitenden haben wir sichergestellt, dass sowohl die Interessen der Belegschaft als auch Menschenrechtsbelange innerhalb der LLB-Gruppe Berücksichtigung fanden.

Ergänzend dazu haben wir Führungskräfte, die aufgrund ihrer Expertise und langjährigen Erfahrung eine qualifizierte Einschätzung der relevanten Auswirkungen, Risiken und Chancen abgeben konnten, in die Stakeholder Workshops eingebunden.

Wesentlichkeit der Auswirkungen

Die Bewertung der wesentlichen Auswirkungen erfolgte in einem zweistufigen Prozess. Zunächst analysierten LLB-interne Expertinnen und Experten den Schweregrad der potenziellen und tatsächlichen Auswirkungen auf Basis einer vierstufigen Skala. Diese Expertinnen und Experten wurden aufgrund ihrer besonderen Erfahrung und ihres Fachwissens im Bereich Nachhaltigkeit beziehungsweise ESG ausgewählt.

Für den Schweregrad der Auswirkungen ausschlaggebend waren im Einklang mit den regulatorischen Vorgaben das Ausmass (mögliche Ausprägungen: niedrig, moderat, hoch und sehr hoch) und der Umfang (mögliche Ausprägungen: begrenzt, konzentriert, weitreichend, global). Bei negativen Auswirkungen beurteilten unsere Expertinnen und Experten auch die Unabänderlichkeit der Auswirkungen (mögliche Ausprägungen: leicht zu beheben, mit Aufwand zu beheben, schwierig zu beheben, nicht behebbar). Die Eintrittswahrscheinlichkeit der Auswirkungen wurde ebenfalls auf einer vierstufigen Skala bewertet (Eintrittswahrscheinlichkeit von weniger als 25 %, von 25 bis 49 %, von 50 bis 75 % und von mehr als 75 %).

Die vorgängig erhobenen qualitativen und quantitativen Indikatoren erlaubten die Unterscheidung zwischen potenziellen und tatsächlichen Auswirkungen. Unsere Expertinnen und Experten berücksichtigten beispielsweise den Indikator «Finanzierte THG-Emissionen», um die tatsächlichen negativen Auswirkungen auf den Nachhaltigkeitsaspekt «Klimaschutz» beurteilen zu können. Deuteten die verwendeten Indikatoren auf keinen tatsächlichen Effekt hin, wurde bewertet, ob eine potenzielle Auswirkung vorliegt. Mögliche negative Auswirkungen auf die Menschenrechte haben wir anhand der genannten Indikatoren (Mitarbeiterbefragung, PAI-Reporting) ebenfalls analysiert. Was die negativen Auswirkungen auf Menschenrechte in der Wertschöpfungskette betrifft, haben wir ausschliesslich den Schweregrad berücksichtigt. In die Beurteilung flossen jeweils kurz-, mittel- und langfristige Tendenzen ein.

Im nächsten Schritt wurde eine qualitative Beurteilung im Rahmen der Fokusinterviews vorgenommen. Die externen Stakeholder bewerteten ausschliesslich die Wesentlichkeit der Auswirkungen und priorisierten die bedeutendsten Auswirkungen der LLB-Gruppe. Anschliessend wurde ihre Bewertung mit der Einschätzung der LLB-internen Expertengruppe gespiegelt.

Die Anspruchsgruppen Mitarbeitende, Kundinnen und Kunden sowie Öffentlichkeit wurden in Stakeholder Workshops durch ausgewählte Mitarbeitende vertreten. Diese bewerteten die möglichen und potenziellen Auswirkungen qualitativ nach Schweregrad und Eintrittswahrscheinlichkeit. Zudem wurde die bereits vorgenommene Expertenbewertung präsentiert und diskutiert. Danach wurden die Ergebnisse konsolidiert und für die abschliessende Validierung aufgearbeitet.

Finanzielle Wesentlichkeit

Unsere internen Expertenteams bewerteten Risiken und Chancen im Zusammenhang mit Nachhaltigkeitsaspekten unter den Gesichtspunkten Wahrscheinlichkeit und Umfang der finanziellen Auswirkungen. In einem vierstufigen Raster haben sie einen möglichen Verlust oder Gewinn im Verhältnis zu vordefinierten Schwellenwerten sowie eine Eintrittswahrscheinlichkeit von weniger als 25 Prozent, von 25 bis 49 Prozent, von 50 bis 75 Prozent und von mehr als 75 Prozent abgeschätzt. Für die Bewertung und Messung von Klimarisiken berücksichtigte die LLB-Gruppe neben den qualitativen Analysen auch quantitative Kennzahlen.

Im Rahmen der Stakeholder Workshops wurde die Expertenbewertung der wesentlichen Risiken und Chancen kritisch hinterfragt, analysiert und diskutiert. Sowohl die Expertinnen und Experten als auch die Stakeholder besprachen mittel- und langfristige Tendenzen im Hinblick auf die finanzielle Wesentlichkeit. Die Ergebnisse wurden wiederum konsolidiert und für die abschliessende Validierung aufgearbeitet.

Die Verantwortung für die Identifizierung, Bewertung, Steuerung und Überwachung von Nachhaltigkeitsrisiken liegt bei Group Financial Risk Controlling. Diese Organisationseinheit war sowohl auf Ebene der Expertinnen und Experten wie auch auf Ebene der internen Stakeholder in den Prozess der Wesentlichkeitsanalyse eingebunden. Unsere Prozesse zur Ermittlung der finanziellen Wesentlichkeit im Sinne der ESRS und unser allgemeiner Risikomanagementprozess sind allerdings noch nicht vollständig integriert. Im Rahmen eines laufenden Projektes stellen wir sicher, dass ESG-Risiken zukünftig systematisch identifiziert, bewertet, gesteuert und überwacht werden.

Die Wechselbeziehungen zwischen Auswirkungen und Risiken wurden umfassend berücksichtigt, wobei ein besonderes Augenmerk auf die Abhängigkeit von natürlichen und sozialen Ressourcen gelegt wurde. Schon bei der Ausarbeitung der initialen IRO-Liste haben wir darauf geachtet, im Falle potenzieller negativer Auswirkungen auch von möglichen finanziellen Risiken für die LLB-Gruppe auszugehen. Im Rahmen unserer Experten-Workshops haben wir diese Wechselbeziehungen weiter vertieft.

Auswertung, Validierung und Freigabe

Bei der Auswertung der Ergebnisse der verschiedenen Analysestufen wurden Nachhaltigkeitsaspekte als materiell beurteilt, wenn entweder ihre Auswirkungen oder ihre Risiken oder Chancen den festgelegten Schwellenwert (70. Perzentil; Durchschnitt von 2.8 auf einer Bewertungsskala von 1 bis 4) überschritten. Das 70. Perzentil wurde für eine Trennung als sinnvoll erachtet, um so eine gezielte Fokussierung auf die wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekte zu erreichen. Das Steering Committee für das regulatorische Nachhaltigkeitsprogramm hat den Schwellenwert auf 2.8 festgelegt. Damit wird sichergestellt, dass die wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekte über dem 70. Perzentil liegen und somit das notwendige Gewicht erhalten.

Das Ergebnis des gesamten Prozesses wurde in der Folge von einem Projektgremium kritisch hinterfragt und validiert. Inputs wurden in der Wesentlichkeitsanalyse verarbeitet. Anschliessend wurden die Ergebnisse dem Nachhaltigkeits-Council, in welchem die gesamte Gruppenleitung vertreten ist, zur Abnahme vorgelegt sowie dem Group Audit Committee und dem Gruppenverwaltungsrat informativ und zu Diskussionszwecken zur Verfügung gestellt.

Ergebnisse der doppelten Wesentlichkeitsanalyse

Im Zuge der doppelten Wesentlichkeitsanalyse haben unsere internen und externen Anspruchsgruppen eine Reihe von Auswirkungen, Risiken und Chancen als wesentlich beurteilt und diese dann zu den folgenden vier Nachhaltigkeitsaspekten gebündelt: «Volkswirtschaftliche Rolle und regionale Arbeitgeberin», «Klimaschutz», «Diversität und Chancengleichheit» sowie «Unternehmensführung und Integrität». Unsere Nachhaltigkeitserklärung gliedert sich thematisch nach diesen vier Nachhaltigkeitsaspekten. Eine Beschreibung der ermittelten Auswirkungen, Risiken und Chancen ist den nachfolgenden Tabellen zu entnehmen.

Liste der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen

Volkswirtschaftliche Rolle und regionale Arbeitgeberin

IRO-Typ

Wertschöpfungskette

Definition IRO

Positive Auswirkung

Eigener Geschäftsbetrieb

Unterstützung von Projekten, Unternehmen und Personen am Heimmarkt Liechtenstein

Positive Auswirkung

Eigener Geschäftsbetrieb

Stabilisierung des Finanzmarktes in Liechtenstein

Positive Auswirkung

Eigener Geschäftsbetrieb

Versorgung der Immobilienbranche mit finanziellen Mitteln

Negative Auswirkung

Eigener Geschäftsbetrieb

Potenzieller Wegfall der Finanzierung von zahlreichen Immobilienprojekten

Risiko

Eigener Geschäftsbetrieb

Mögliche Beeinträchtigung der Stabilität des liechtensteinischen Finanzmarktes aufgrund der Nichtwahrnehmung der volkswirtschaftlichen Rolle

Risiko

Eigener Geschäftsbetrieb

Konjunkturschwankungen und zyklische Krisen

Risiko

Eigener Geschäftsbetrieb

Abhängigkeit von Mitarbeitenden als zentrale Ressource

Chance

Eigener Geschäftsbetrieb

Stabile Rahmenbedingungen in Liechtenstein sowie hohes Kundenvertrauen für eine erfolgreiche Zielerreichung

Klimaschutz

IRO-Typ

Wertschöpfungskette

Definition IRO

Positive Auswirkung

Nachgelagert

Unterstützung von klimafreundlichen Unternehmen und Projekten im Rahmen der Investitionen und der Anlageberatung

Negative Auswirkung

Eigener Geschäftsbetrieb

THG-Emissionen im Bankbetrieb

Negative Auswirkung

Nachgelagert

THG-Emissionen im Rahmen der Anlageberatung und der Ausleihungen

Risiko

Eigener Geschäftsbetrieb

Mangelnde Anpassung des Bankbetriebs an den Klimawandel

Risiko

Nachgelagert

Physische und transitorische Klimarisiken im Kreditportfolio

Chance

Eigener Geschäftsbetrieb

Reputationsgewinn durch aktives Handeln im Sinne des Klimaschutzes

Diversität und Chancengleichheit

IRO-Typ

Wertschöpfungskette

Definition IRO

Positive Auswirkung

Eigener Geschäftsbetrieb

Förderung der Diversität und Chancengleichheit im Unternehmen

Positive Auswirkung

Eigener Geschäftsbetrieb

Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben

Positive Auswirkung

Eigener Geschäftsbetrieb

Gleichberechtigung und Engagement für Lohngleichheit

Negative Auswirkung

Eigener Geschäftsbetrieb

Unterrepräsentanz von Frauen in der Bankenbranche und somit erschwerte Anstellung qualifizierter Mitarbeiterinnen

Risiko

Eigener Geschäftsbetrieb

Mangelndes Vorgehen gegen Gewalt, Diskriminierung und Belästigung am Arbeitsplatz

Risiko

Eigener Geschäftsbetrieb

Verzerrte oder einseitige Entscheidungen durch die Unterrepräsentanz von Frauen

Chance

Eigener Geschäftsbetrieb

Stärkung der Position als attraktive Arbeitgeberin durch Schulungsangebot und Kompetenzentwicklung

Unternehmensführung und Integrität

IRO-Typ

Wertschöpfungskette

Definition IRO

Positive Auswirkung

Eigener Geschäftsbetrieb

Wirksamer Schutz für Whistleblower

Positive Auswirkung

Eigener Geschäftsbetrieb

Werteorientierte Unternehmensführung als Basis für proaktives Nachhaltigkeitsmanagement

Positive Auswirkung

Eigener Geschäftsbetrieb

Zufriedenheit der Belegschaft und offene Unternehmenskultur

Negative Auswirkung

Nachgelagert

Im Rahmen der Anlageberatung Investitionen in Unternehmen, die den Schutz von Hinweisgebenden nicht gewährleisten können

Chance

Eigener Geschäftsbetrieb

Festigung des Vertrauens in die LLB-Gruppe sowie Steigerung der Arbeitgeberattraktivität durch eine starke Unternehmenskultur

Wesentliche Datenpunkte haben die Expertinnen und Experten der Organisationseinheit Group Corporate Communications & Sustainability in Zusammenarbeit mit einer externen Beratungsfirma identifiziert. Schon bei der Erstellung der Liste der potenziell wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen für die Wesentlichkeitsanalyse haben wir gemäss den ESRS ein Mapping auf die Nachhaltigkeitsaspekte vorgenommen. Als Basis für dieses Mapping diente unter anderem die im ESRS 1, Anwendungsanforderung 16, enthaltene Liste der relevanten Nachhaltigkeitsaspekte. Wenn ein Nachhaltigkeitsaspekt als wesentlich eingestuft wurde, haben wir initial auch alle damit verbundenen Datenpunkte als wesentlich beurteilt. Im Rahmen der Ausarbeitung der Nachhaltigkeitserklärung haben wir jeden einzelnen Datenpunkt nochmals neu beurteilt und in der Folge vereinzelt Ausschlüsse vorgenommen, insbesondere aufgrund der im ESRS 1, Anlage C, normierten Liste der schrittweisen Angabepflichten.