Information unaudited Information ungeprüftVolkswirtschaftliche Rolle und regionale Arbeitgeberin
Der LLB-Gruppe kommt im Heimmarkt Liechtenstein eine besondere Rolle zu: Mit nachhaltig guten Geschäftsergebnissen leisten wir einen Beitrag zum Wirtschaftswachstum und zur Stabilität des Finanzplatzes Liechtenstein. Von Bedeutung sind wir auch als regionale Arbeitgeberin. Unseren wirtschaftlichen Erfolg teilen wir mit unserem Umfeld.
In Liechtenstein sehen wir unsere volkswirtschaftliche Rolle vor allem in drei Bereichen: Als Finanzdienstleisterin sind wir eine wichtige Partnerin der Unternehmen und Menschen vor Ort. Gleichzeitig tragen wir eine besondere Verantwortung für den wirtschaftlichen Wohlstand und die Finanzmarktstabilität in Liechtenstein. Als eine der grössten Arbeitgeberinnen ist es unser Anspruch, sichere Arbeitsplätze in einem wertschätzenden Umfeld zu schaffen. Und als Sponsorin unterstützen wir Projekte und Initiativen, die gesellschaftlich von Bedeutung sind.
Allgemeine Informationen
Unsere wichtigsten internen und externen Stakeholder-Gruppen haben das Thema «Volkswirtschaftliche Rolle und regionale Arbeitgeberin» aufgrund der folgenden Auswirkungen, Risiken und Chancen als wesentlich beurteilt:
- Positive Auswirkungen erzielen wir, indem wir lokale (Infrastruktur-) Projekte sowie Unternehmen und Personen im Heimmarkt Liechtenstein mit massgeschneiderten Finanzierungslösungen unterstützen. Auf diese Weise fördern wir die nachhaltige Standortentwicklung, stärken die lokale Wirtschaft und helfen dabei, Arbeitsplätze in der Region zu schaffen. Indem wir unsere volkswirtschaftliche Rolle als zuverlässige Partnerin der liechtensteinischen Wirtschaft ernst nehmen, stabilisieren wir zudem den Finanzmarkt. Von besonderer Bedeutung sind wir für den Immobilienmarkt in Liechtenstein, wo wir mit einem Marktanteil von rund 50 Prozent führend im Hypothekargeschäft sind. Wir versorgen die Branche mit den notwendigen finanziellen Mitteln und tragen so zur Marktstabilität bei. Wir erwarten, dass diese positiven Auswirkungen mittelfristig erhalten bleiben.
- Negative Auswirkungen sind möglich, wenn wir unserer Rolle am liechtensteinischen Immobilienmarkt nicht mehr gerecht werden können. Damit könnte die Finanzierung zahlreicher Projekte entfallen. Kurz- bis mittelfristig erwarten wir allerdings keine solchen negativen Auswirkungen. Zahlreiche Faktoren, wie etwa Zinsschwankungen, höhere Refinanzierungskosten und steigender Wettbewerbsdruck, beeinflussen unsere Fähigkeit, die Aufgabe als bedeutendste Immobilienfinanzierin im Land langfristig wahrnehmen zu können. Derzeit gehen wir nicht davon aus, dass unsere Position aufgrund der genannten Faktoren langfristig beeinträchtigt wird. Auswirkungen auf den liechtensteinischen Immobilienmarkt sind damit unwahrscheinlich.
- Risiken bestehen in Form von Konjunkturschwankungen und wirtschaftlichen Krisen. Diese Phänomene treten zyklisch und meist unvorhersehbar auf; die finanziellen Effekte auf die LLB-Gruppe können erheblich sein. Sollten wir unserer volkswirtschaftlichen Rolle nicht nachkommen können, leidet die Finanzmarktstabilität in Liechtenstein. Zugleich würde dies für uns ein finanzielles Risiko bedeuten, weil wir als Bank auf ein stabiles Umfeld angewiesen sind. Letztlich sind wir aufgrund unserer Abhängigkeit von Mitarbeitenden, der zentralen Ressource unseres Unternehmens, einem Risiko ausgesetzt, sollten wir von ihnen gewünschte Massnahmen nicht umsetzen. Mögliche Folgen sind der Rückgang der Mitarbeiterzufriedenheit, eine hohe Fluktuation und steigende Kosten für die Nachbesetzung von Stellen. Letzteres stellt gerade in Liechtenstein eine Herausforderung dar, weil der Finanzplatz aufgrund der Grösse und der Erreichbarkeit für Stelleninteressierte weniger attraktiv ist als andere Finanzplätze in der unmittelbaren Umgebung. Aktuell bestehen keine negativen finanziellen Effekte aufgrund der beschriebenen Risiken.
- Der nach wie vor stabile Finanzmarkt in Liechtenstein und das hohe Kundenvertrauen stellen eine Chance für uns dar, weil wir so den idealen Rahmen für die Erreichung unserer wirtschaftlichen Ziele vorfinden. Die positiven finanziellen Effekte können wir derzeit nicht beziffern.
Die wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen spiegeln sich in der Beteiligungs- und Unternehmensstrategie der LLB-Gruppe wider. Unser Anspruch ist es, negative Auswirkungen durch unsere Geschäftstätigkeit möglichst gering zu halten, positive Auswirkungen zu befördern, Chancen zu nutzen und unsere Risiken wirksam zu steuern.
Management der Auswirkungen, Risiken und Chancen
Für unsere Nachhaltigkeitsberichterstattung sind insbesondere die eingangs erwähnten Unterthemen (unsere Rolle als Finanzdienstleisterin, regionale Arbeitgeberin und Sponsoring) wesentlich. Im Folgenden beschreiben wir das Management dieser Nachhaltigkeitsaspekte getrennt.
Unsere Rolle als Finanzdienstleisterin
Als traditionsreichste Bank Liechtensteins wissen wir um unsere besondere Verantwortung für langfristig ausgerichtetes Handeln. Nachhaltiges Wirtschaften gehört zu unserem Leistungsauftrag und unternehmerischen Selbstverständnis. Wir sind gegenüber unserem Hauptaktionär, dem Land Liechtenstein, gesetzlich verpflichtet, die volkswirtschaftliche Entwicklung des Landes zu fördern und dabei ethische sowie ökologische Aspekte zu berücksichtigen.
Strategie
Das «Gesetz über die Liechtensteinische Landesbank» (LLBG) und die «Beteiligungsstrategie der Regierung des Fürstentums Liechtenstein für die Beteiligung an der Liechtensteinischen Landesbank AG» definieren die generellen Vorgaben für unser volkswirtschaftliches Handeln. Gemäss Beteiligungsstrategie und Art. 3 Abs. 2 LLBG hat die LLB-Gruppe insbesondere folgenden Zweck:
- die volkswirtschaftliche Entwicklung des Fürstentums Liechtenstein unter Beachtung gesunder bankbetrieblicher und kaufmännischer Grundsätze zu fördern;
- mit Rücksicht auf die volkswirtschaftliche Verantwortung angemessene Gewinne anzustreben;
- die öffentlichen und privaten Kreditbedürfnisse angemessen zu befriedigen;
- der in- und ausländischen Kundschaft eine sichere und ertragbringende Anlage und Betreuung der Gelder zu ermöglichen.
Die Regierung erwartet, dass der Unternehmenswert der LLB-Gruppe nachhaltig gesteigert wird. Die mit den Tätigkeiten einer Universalbank verbundenen Risiken müssen wir bewusst berücksichtigen und diese entsprechend bewirtschaften. Unsere Organe sind angehalten, insbesondere auch die volkswirtschaftliche Bedeutung für das Land und dessen Reputation zu beachten. Darüber hinaus sollen wir bei der Festlegung und Umsetzung unserer Unternehmensstrategie die ethische und soziale Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden, den Geschäftspartnerinnen und -partnern, den Kundinnen und Kunden sowie der Gesellschaft Liechtensteins wahrnehmen.
Unsere Unternehmensstrategie ACT-26 orientiert sich an den Leitplanken, welche die Eigentümerstrategie des Landes vorgibt (siehe Kapitel Strategie und Organisation). Sie gilt für die gesamte LLB-Gruppe und ist öffentlich einsehbar. Die Unternehmensstrategie wird vom Gruppenverwaltungsrat vorgegeben; mit der operativen Umsetzung ist die Gruppenleitung betraut. Im Rahmen einer jährlichen Gesprächsrunde geben wir der Regierung einen Einblick in die Implementierung der Beteiligungs- und Unternehmensstrategie. Zudem informieren der Präsident des Gruppenverwaltungsrates und der Group CEO den Regierungschef mindestens halbjährlich über die strategische Ausrichtung der LLB-Gruppe.
Sicherheit und Stabilität
Alle Risiken, denen eine Bank ausgesetzt ist, identifizieren, bewerten und überwachen wir im Rahmen des Risiko- und Finanzmanagements. Dabei berücksichtigen wir insbesondere Kredit-, Markt- und operationelle Risiken. Unser Ziel ist es, diese Risiken profitabel zu bewirtschaften und gleichzeitig die finanzielle Stabilität der Bank zu gewährleisten.
Als systemrelevante Bank unterliegen wir einer besonders strengen Finanzmarktregulierung und hohen Eigenkapitalanforderungen. Eine solide Eigenmittelausstattung gehört darüber hinaus zu unserem Selbstverständnis. Wir übertreffen die gemäss dem Basler Regelwerk im Fürstentum Liechtenstein geforderte Kernkapitalquote (Tier-1-Ratio) von 13.7 Prozent deutlich. So sind wir bestmöglich auf konjunkturelle Schwankungen vorbereitet (siehe Kapitel Risikomanagement).
Gemäss geltendem Recht muss jede Bank einer Einlagensicherungseinrichtung angehören, die von einer nationalen Behörde – in Liechtenstein ist dies die Finanzmarktaufsicht Liechtenstein (FMA) – kontrolliert wird. Die LLB AG hat sich der Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungs-Stiftung SV (EAS) angeschlossen. In einem Sicherungsfall würde die EAS dafür sorgen, dass die finanziellen Konsequenzen für Einleger und Anleger zumindest abgefangen werden, indem Einlegerforderungen aus erstattungsfähigen Einlagen bis CHF 100ʼ000.– beziehungsweise Anlegerforderungen bis zu einer Höhe von CHF 30ʼ000.– gedeckt sind. Unter erstattungsfähigen Einlagen sind Kontoguthaben jeglicher Art sowie Call- oder Festgelder zu verstehen.
Policies
Die konkrete Umsetzung der strategischen Vorhaben ist in verschiedenen internen Papieren geregelt. Von besonderer Bedeutung ist hierbei die Geschäftsordnung der LLB-Gruppe (Zuständigkeit: Group Legal & Regulatory). Diese bildet die Basis für verschiedene Zielsetzungen, darunter:
- Festlegung einer klaren und einheitlichen Unternehmensstrategie;
- Sicherung einer kundenorientierten und wettbewerbsfähigen Unternehmenspolitik;
- Festlegung einer klaren, effektiven und effizienten Führungs- und Organisationsstruktur;
- Festlegung von Mittelfristzielen in Bezug auf Wachstum, Kosten- und Kapitaleffizienz;
- Implementierung eines für die Geschäftstätigkeit angemessenen Risikomanagements;
- Gewährleistung der finanziellen Sicherheit und Stabilität durch ausreichende Kapitalisierung;
- nachhaltige Steigerung des konsolidierten Unternehmenswerts der LLB-Gruppe;
- Verfolgung einer nachhaltigen Dividendenpolitik.
Die Geschäftsordnung bildet zusammen mit den vom Gruppenverwaltungsrat erlassenen Reglementen die Corporate-Governance-Struktur unseres Unternehmens. Im Fokus stehen Rollen und Verantwortungsbereiche, Führung und Organisation sowie die Grundsätze des Risikomanagements. Es hält damit die Vorgaben der gruppenweiten Führung, Zusammenarbeit und Organisation fest, definiert die Aufgaben und Kompetenzen des Gruppenverwaltungsrates, der Gruppenleitung und der weiteren Gruppenfunktionen, regelt das Zusammenspiel zwischen Oberleitungs-, Geschäftsführungs- und Kontrollorganen und enthält die Vorgaben zur einheitlichen Führung der Gruppengesellschaften.
Neben der Geschäftspolitik der LLB-Gruppe sind die folgenden Policies ebenfalls von Bedeutung:
- Gruppenreglement «Capital Management» (Zuständigkeit: Group Risk Management): Dieses legt die Grundsätze für das Kapitalmanagement der LLB-Gruppe fest und definiert die Rollen sowie Zuständigkeiten im Rahmen des Internal Capital Adequacy Assessment Process (ICAAP). Ziel ist es, die Widerstandsfähigkeit in Stressperioden zu stärken, indem wirksame interne Prozesse zur Sicherstellung einer angemessenen Kapitalausstattung – einschliesslich umfassender Stresstests und Kapitalplanungsverfahren – implementiert werden. Das Reglement gilt gruppenweit.
- Gruppenreglement «Rahmen-Risikopolitik» (Zuständigkeit: Group Risk Management): Dieses definiert verbindliche qualitative und quantitative Standards für die Risikoverantwortung, das Risikomanagement und die Risikokontrolle der LLB-Gruppe. Zudem wird ein adäquater organisatorischer und methodischer Rahmen für das Bewerten und Steuern der Risiken vorgegeben und der Aufbau des Limitensystems beschrieben. Die Rahmen-Risikopolitik stellt den übergeordneten Rahmen für detaillierte Regelungen dar und unterstützt eine nachhaltig risiko- und ertragsorientierte Geschäftspolitik. Ziel ist es, bei der Überwachung und Bewirtschaftung sowie der Diversifikation und Absicherung des Risiko-Exposure der LLB-Gruppe einen komparativen Vorteil zu erlangen. Das Reglement gilt gruppenweit.
- Gruppenreglement «Kreditrisikomanagement» (Zuständigkeit: Group Risk Management): Dieses legt die Grundsätze des Kreditrisikomanagements der LLB-Gruppe fest. Der Vermeidung von Kreditverlusten und der Früherkennung von Ausfallrisiken kommt innerhalb des Kreditrisikomanagements eine entscheidende Bedeutung zu. Neben einem systematischen Risiko- und Renditemanagement auf Ebene der Einzelkredite verfolgt die LLB-Gruppe eine proaktive Steuerung ihrer Kreditrisiken auf Ebene des Kreditportfolios. Im Vordergrund steht eine Senkung des Gesamtrisikos durch Diversifikation sowie eine Verstetigung der erwarteten Renditen. Das Reglement gilt gruppenweit.
- Gruppenweisung «Ausgabenkompetenzen» (Zuständigkeit: Group Accounting): Diese regelt die Ausgabenkompetenzen in Bezug auf Investitionen, Personal- und Sachaufwand sowie Verluste und Aufwendungen im Zins- und Kommissionsgeschäft. Sie hat zum Ziel, das Fehlerrisiko bei der Bezahlung und Verbuchung von Rechnungen zu minimieren sowie betrügerische Aktivitäten zu verhindern. Die Weisung gilt gruppenweit.
Massnahmen
Als Finanzdienstleisterin bieten wir unserer Kundschaft innovative Bankprodukte an. Bei der Kreditvergabe unterstützen wir Privatkundinnen und -kunden sowie Unternehmen mit massgeschneiderten Finanzierungen. Wir fördern insbesondere regionale Projekte sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Zudem stellen wir den klassischen Zahlungsverkehr und eine zuverlässige Kontoführung sicher. Diese Massnahmen entsprechen unserem gesetzlichen Auftrag und sind somit nicht an bestimmte Zeitfenster gebunden.
Darüber hinaus umfasst unser Angebot eine Reihe ökologisch verträglicher und sozial verantwortungsvoller Lösungen. Zu diesen gehören unter anderem eine breite Auswahl an Fonds sowie Vermögensverwaltungs- und Anlageberatungsmandate, die nach entsprechenden Kriterien investieren, aber auch Finanzierungsmodelle, die gezielt nachhaltiges Bauen fördern (siehe dazu Kapitel Klimaschutz).
Ziele und Kennzahlen
Unsere Unternehmensstrategie ACT-26 hat für jeden Kernbereich (Wachstum, Effizienz, Nachhaltigkeit) konkrete quantitative Ziele definiert. Es handelt sich dabei um Gruppenziele; eine Unterscheidung zwischen den Tochtergesellschaften wird nicht vorgenommen. Die Vorgaben sind während der laufenden Strategieperiode, das heisst in den Geschäftsjahren 2022 bis 2026, zu erreichen.
Um unser nachhaltiges Wachstum sicherstellen zu können, sieht die Strategie eine jährliche Steigerung des Net New Money und der Net New Loans von mindestens 3 Prozent vor. Die Kernkapitalquote (Tier-1-Ratio), ein wesentlicher Indikator für die Resilienz der LLB-Gruppe, soll mehr als 16 Prozent betragen und liegt damit deutlich über der regulatorischen Anforderung. Als Basisjahr gilt jeweils der Vorjahreszeitraum. Die Cost-Income-Ratio soll im Jahr 2026 höchstens 65 Prozent betragen. Die wesentlichen Stakeholder sind über unseren Strategieprozess in die Ausformulierung der quantitativen Zielvorgaben eingebunden. Die genannten Kennzahlen sind im Konsolidierten Jahresbericht der LLB-Gruppe enthalten.
Unseren Beitrag zur Volkswirtschaft bemessen wir an weiteren Kennzahlen, für die wir keine konkreten Zielwerte definiert haben. Dazu gehören die Summe der direkten Steuern, die wir bezahlen, und die ausgeschütteten Dividenden. Im Berichtsjahr liegt dieser Betrag bei CHF 59.3 Mio. (2023: CHF 45.2 Mio.). Das Kreditvolumen in Liechtenstein gibt Auskunft über unser Engagement für lokale Unternehmen und Privatpersonen. Per 31. Dezember 2024 beläuft sich dieses auf CHF 8ʼ859 Mio. (31.12.2023: CHF 8ʼ259 Mio.), was einer Steigerung von 7.3 Prozent entspricht.
Unsere Rolle als regionale Arbeitgeberin
Wir gehören zu den grössten Arbeitgebern in Liechtenstein. Um diesem Status gerecht zu werden und für Stellensuchende weiterhin attraktiv zu bleiben, legen wir besonderen Wert auf eine moderne Arbeitsumgebung.
Strategie
Die Beteiligungsstrategie der Regierung definiert auch die Leitplanken für unsere Rolle als regionale Arbeitgeberin. Demnach haben die Organe der LLB-Gruppe bei der Umsetzung der Unternehmensstrategie die ethische und soziale Verantwortung gegenüber Mitarbeitenden zu berücksichtigen, insbesondere:
- Gewährleistung der Gleichstellung von Mann und Frau;
- Förderung der Gesundheit sowie der physischen und psychischen Unversehrtheit der Mitarbeitenden;
- Gewährleistung der Arbeitssicherheit der Mitarbeitenden;
- Etablierung und Sicherung der Position als attraktive Arbeitgeberin;
- kontinuierliche Förderung und Weiterbildung der Mitarbeitenden;
- Förderung der Mitarbeiterzufriedenheit.
Die HR-Strategie der LLB-Gruppe folgt den Vorgaben der Beteiligungsstrategie und setzt zusätzliche Akzente. Sie konzentriert sich auf den strategiekonformen personellen Aufbau und die Ausrichtung der Mitarbeitenden entlang neuer Kompetenzfelder (beispielsweise digitale Transformation, Agilität). Die Strategie setzt auf die systematische Weiterentwicklung der Fach- und Vertriebskompetenz der Mitarbeitenden mit Kundenkontakt, was als Differenzierungsmerkmal am Markt angesehen wird. Zudem legt die Strategie besonderen Wert auf soziale Verantwortung und Diversität, um die Attraktivität als Arbeitgeberin für alle Generationen zu steigern und ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis zu fördern. Von Bedeutung ist zudem die Diversitätsstrategie der LLB-Gruppe (siehe dazu Kapitel Diversität und Chancengleichheit).
Policies
Unsere generellen strategischen Vorgaben haben wir in verschiedenen internen Dokumenten konkretisiert, etwa im Code of Conduct (siehe dazu Kapitel Unternehmensführung und Integrität), in der Gruppenweisung «Weiterbildung» sowie im Arbeitszeitreglement der LLB-Gruppe (siehe dazu Kapitel Diversität und Chancengleichheit).
Mit der operativen Umsetzung ist der Geschäftsbereich Group Human Resources (HR) betraut. Er erstattet der Gruppenleitung während des Geschäftsjahres Bericht über die Rolle der LLB als Arbeitgeberin. Weitere Weisungen existieren auf Ebene unserer Tochtergesellschaften; mit deren Umsetzung sind die HR-Verantwortlichen der jeweiligen Gesellschaft betraut.
Massnahmen
Um qualifizierte Mitarbeitende zu gewinnen und bestehende langfristig zu binden, setzen wir laufend Massnahmen um, die das Arbeitsumfeld verbessern. Im Fokus stehen dabei insbesondere die Bereiche betriebliche Gesundheitsförderung, Erhöhung der Arbeitsplatzqualität sowie Flexibilisierung von Arbeitszeit und -ort. Gleichzeitig investieren wir in die Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeitenden. Konkrete Massnahmen umfassen:
- Betriebliche Gesundheitsförderung: Unser breites gesundheitsorientiertes Angebot umfasst beispielsweise wöchentliche Yogalektionen, ein Rückenfitnessprogramm oder kostenfreie psychologische Beratungen.
- Flexible Arbeitszeit und -umgebung: Für die meisten Beschäftigten gilt das Modell der Vertrauensarbeitszeit: Dabei bestimmen sie in Absprache mit der Führungskraft die genaue Ausgestaltung der Arbeitszeit. Zudem haben wir eine moderne Homeoffice-Regelung, die das Arbeiten von zu Hause aus ermöglicht.
- Berufliche Aus- und Weiterbildung: Wir verfügen über verschiedene Angebote für die berufliche Aus- und Weiterbildung. Diese reichen von der klassischen Berufslehre über das Young-Talents-Programm für Studierende bis hin zu laufenden Weiterbildungsmöglichkeiten für die Mitarbeitenden.
Um die Mitarbeiterzufriedenheit zu erheben und allfälligen Verbesserungsbedarf zu identifizieren, führen wir bei den Unternehmen der LLB-Gruppe umfassende Mitarbeiterbefragungen durch. Deren Ergebnisse fliessen in unternehmerische Entscheidungen ein. So minimieren wir das Risiko, dass uns durch eine hohe Fluktuation steigende Kosten für die Nachbesetzung von Stellen entstehen.
Bei der letztmals 2023 durchgeführten Befragung haben sich folgende zentrale Fokusthemen herauskristallisiert: «Arbeit und Freizeit», «Interne Kommunikation» sowie «Arbeitsplatz und Arbeitsmittel». Im Berichtsjahr haben wir die Ergebnisse in freiwilligen Mitarbeiter-Workshops aufgegriffen und vertieft, um so ein noch besseres Verständnis für die formulierten Anliegen zu bekommen. Im Herbst 2024 haben wir den Mitarbeitenden erste Folgemassnahmen bekannt gegeben, die sich bereits in Umsetzung befinden beziehungsweise 2025 umgesetzt werden. Dazu gehören unter anderem:
- Arbeit und Freizeit: stärkere Verankerung des bestehenden Angebots (Teilzeitarbeit, Ferienkauf, Homeoffice, Beratungen zur Stressprophylaxe) sowie Best-Practice-Beispiele von Führungskräften zur besseren Priorisierung und Effizienzsteigerung;
- Interne Kommunikation: neues, benutzerfreundliches Intranet (umgesetzt), Digital Town Hall Meetings und Verbesserung der Führungskräftekommunikation (in Planung);
- Arbeitsplatz und Arbeitsmittel: Anschaffung neuer Laptops und Bildschirme, Einführung von MS Teams, Performanceverbesserung im Netzwerk sowie Optimierung des IT-Supports.
Unsere Personalvorsorgestiftung stärkt unsere Position als attraktive Arbeitgeberin. Diese Vorsorgeeinrichtung bietet im Beitragsprimat allen Versicherten einen Leistungsplan, der über die gesetzlichen Anforderungen hinausgeht. Zudem übernehmen wir als Arbeitgeberin mindestens zwei Drittel der Beiträge. Die Sicherung der Altersvorsorge hat oberste Priorität und wird vom Stiftungsrat laufend überprüft. Um dieses Ziel langfristig zu erreichen, werden die technischen Parameter bewusst vorsichtig festgelegt.
Von Bedeutung sind auch Massnahmen, die der Sicherstellung der Gleichheit der Geschlechter dienen. Weitere Informationen sind dem Kapitel Diversität und Chancengleichheit zu entnehmen.
Ziele und Kennzahlen
Zentraler Indikator für die Wirksamkeit unserer Massnahmen ist die Mitarbeiterfluktuation. Diesbezügliche Analysen helfen uns, die Gründe und Motive für den Arbeitsplatzwechsel in Erfahrung zu bringen. So können wir notwendige Schritte ergreifen, um unsere Anstellungsbedingungen weiter zu verbessern sowie die Fluktuation und die damit verbundenen Kosten zu senken. Die Fluktuationsrate der LLB-Gruppe beträgt im Berichtsjahr 8.5 Prozent (2023: 10.9 %). Diese Rate wird monatlich erhoben; eine qualitative Auswertung der Gründe erfolgt quartalsweise. Quantitative Zielvorgaben zur Mitarbeiterfluktuation haben wir nicht definiert.
Ebenfalls als Indikator für die Wirksamkeit unserer Massnahmen dienen uns die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung. Bei der letzten Befragung, die Mitte 2023 stattfand, haben wir einerseits eine äusserst hohe Rücklaufquote von 91 Prozent erreicht und andererseits bei den fünf Zielgrössen («Attraktiver Arbeitgeber», «Commitment», «Keine Resignation», «Zufriedenheit», «Weiterempfehlung») sehr gute Bewertungen erhalten. Schwächen konnten wir bei den Unterthemen «Arbeit und Freizeit», «Interne Kommunikation» sowie «Arbeitsplatz und Arbeitsmittel» ausmachen.
Die Mitarbeiterbefragung dient als Basis für den «Swiss Arbeitgeber Award» (SAA). Aufgrund der Bewertungen haben wir beim SAA im Januar 2024 in der Kategorie über 1ʼ000 Mitarbeitende den ersten Platz belegt. Insgesamt nahmen in vier Grössenkategorien 141 Unternehmen aus der Schweiz und aus Liechtenstein teil. Aus Sicht der LLB-Gruppe bietet der «Swiss Arbeitgeber Award» einen guten nationalen Vergleich mit unterschiedlichsten Branchen und Unternehmen und liefert uns wertvolles Feedback für Massnahmen, mit denen wir die Mitarbeiterzufriedenheit weiter steigern können.
Ein zusätzlicher Indikator ist schliesslich das im Jahr 2020 erlangte Label «Friendly Work Space» der Gesundheitsförderung Schweiz. Diesem Initialerfolg liessen wir 2021 und 2022 Taten folgen und erhielten im Sommer 2023 die Rezertifizierung. Beim «Friendly Work Space» wird die Qualität des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) anhand von sechs Qualitätskriterien überprüft («BGM und Unternehmenspolitik», «Personalwesen und Arbeitsorganisation», «Planung», «Soziale Verantwortung», «Umsetzung von BGM» und «Gesamtevaluation»). Diese Kriterien unterstützen Unternehmen dabei, den Stand ihres BGM einzuschätzen, und helfen auch uns bei der Überprüfung und Weiterentwicklung von Massnahmen im Gesundheitsbereich.
Weitere Kennzahlen zu den Fokusbereichen «Flexible Arbeitszeit und -umgebung» sowie «Berufliche Aus- und Weiterbildung» sind dem Kapitel Diversität und Chancengleichheit zu entnehmen.
Unsere Rolle als Sponsorin
Als Sponsorin unterstützen wir unterschiedliche Organisationen und Projekte in den Bereichen Sport, Kultur und Kompetenz, die inhaltlich und formal unabhängig sind. Wir leisten damit einen gesellschaftlichen Beitrag und fördern die nachhaltige Entwicklung in Liechtenstein und anderen Zielmärkten.
Strategie
Wir sind bestrebt, etwas von unserem wirtschaftlichen Erfolg weiterzugeben. Unsere Sponsoring- und Event-Strategie zielt darauf ab, Projekte zu fördern, die einen Mehrwert schaffen. Dabei berücksichtigen wir folgende Grundsätze:
- Mit unseren Aktivitäten wollen wir unsere Werte (integer, respektvoll, exzellent, leidenschaftlich) emotional und fachlich erlebbar machen.
- Wir stärken und aktivieren Plattformen und Partnerschaften, die am besten zu uns passen.
- Über Themenfelder machen wir verständlich, wofür die LLB-Gruppe steht.
- Wir stimmen Partnerschaften und eigene Events mit einem Management Tool gruppenweit ab.
Policies
Das Thema Sponsoring ist auch Gegenstand der Gruppenweisung «Group Marketing». Diese regelt die Verantwortlichkeiten, die Prozesse und die Leistungsverrechnung des Group Marketing (GMD) auf Gruppenebene sowie auf Ebene des Stammhauses und der LLB-Gruppengesellschaften. Sie stellt sicher, dass
- die von GMD verabschiedeten Strategien, Richtlinien und Prozesse umgesetzt und eingehalten werden;
- es zu einem effizienten und effektiven Einsatz der Mittel im Sinne der Marketingziele kommt;
- ein einheitliches Erscheinungsbild gemäss den Corporate-Design-Richtlinien der LLB-Gruppe gewährleistet ist;
- sämtliche Massnahmen im Bereich Branding und Marktbearbeitung inklusive Werbung, Events sowie Sponsoring in einem gruppenweiten Marketing-Masterplan erfasst werden und die Umsetzung durch das Kompetenzzentrum GMD sichergestellt ist;
- die Konvergenz aller Kontaktpunkte und die Weiterentwicklung der selbstständigen Kontaktpunkte gewährleistet sind.
Die Gruppenweisung legt darüber hinaus die generellen Zuständigkeiten und den Prozess in Bezug auf die Sponsoring-Aktivitäten der LLB-Gruppe fest. Für die Koordination unserer Sponsoring-Aktivitäten ist gesamthaft der Geschäftsbereich Group Marketing verantwortlich.
Sämtliche Anfragen werden zentral über das Sponsoring Tool erfasst. Anschliessend prüfen wir, ob die Anfrage mit der Marke LLB vereinbar ist. Dafür berücksichtigen wir insgesamt sieben Prinzipien (Partnerschaft, Werte, Zielmarkt und Zielgruppen, Nachhaltigkeit, Nähe, Themenpyramide, Prozess). In einem weiteren Schritt ermitteln wir den potenziellen Nutzen der Partnerschaft – dies ebenfalls anhand von sieben Prinzipien (Branchenexklusivität, Gegenleistung, Aktivierung, Refinanzierung, Synergien, Integrative Organisation, Effizienz und Deckungsbeitrag). Alle Prinzipien wurden im Rahmen unserer Sponsoring- und Event-Strategie festgelegt und definieren den Handlungsspielraum für unsere Entscheidungen.
Massnahmen
Im Rahmen unserer Sponsoring-Tätigkeit haben wir in Liechtenstein zahlreiche Massnahmen umgesetzt. So unterstützen wir seit Jahren den Nachwuchs des FC Vaduz. Als Partner des Liechtenstein Olympic Committee sind wir Hauptsponsor der «LLB Nacht des Sports», bei der auch der «LLB Sport Award» verliehen wird. Ausserdem sind wir Presenting-Partner des «Olympic Day», einer jährlich stattfindenden Sportveranstaltung für alle vierten und fünften Schulklassen in Liechtenstein. Im Berichtsjahr konnten wir planmässig wieder den Businesstag für Frauen in Vaduz durchführen. An diesem Anlass, der 2024 im Zeichen des Themas «Frauen in Handwerk und Technik» stand, wurde die Auszeichnung «LLB-Businesstag-Award» verliehen. Metallbaukonstrukteurin Roberta Hoch-Bargetze konnte mit ihrem Werdegang überzeugen und durfte den Preis entgegennehmen.
Im Sommer 2023 wurde das Lernangebot «Finanzcoach» für Kinder und Jugendliche in der Geschäftsstelle Eschen gestartet. Die Initiative zielt darauf ab, diese Altersgruppen im Umgang mit Geld zu schulen und auf wirtschaftliche sowie finanzielle Zusammenhänge aufmerksam zu machen. Gemeinsam mit dem Liechtensteinischen Bankenverband und dem Schulamt werden die Unterrichtseinheiten altersgerecht aufbereitet und von LLB-Mitarbeitenden, den sogenannten Finanzcoaches, vorgetragen. 2024 wurde das Programm weitergeführt.
Wir überprüfen laufend unsere Sponsoring-Aktivitäten und entscheiden dann, ob sie nach wie vor den Grundsätzen und Prinzipien unserer Sponsoring- und Event-Strategie entsprechen und eine Beibehaltung vor diesem Hintergrund sinnvoll erscheint.
Auch unsere Tochterfirmen sind im Sponsoring aktiv. Die LLB Schweiz fördert unterschiedliche Organisationen – dies ebenfalls unter Berücksichtigung der drei Themenfelder Sport, Kultur und Kompetenz. Die LLB Österreich spendet an zahlreiche Organisationen, die sich in den Bereichen Kunst, Kultur und Soziales engagieren.
Ziele und Kennzahlen
Im Berichtsjahr belaufen sich die Beiträge der LLB in Liechtenstein auf CHF 328ʼ700.– (2023: CHF 342ʼ000.–) und jene der LLB Schweiz auf rund CHF 350ʼ500.– (2023: CHF 350ʼ000.–). Die LLB Österreich wendete rund EUR 88ʼ400.– (2023: EUR 71ʼ300.–) für Spenden, Mitgliederbeiträge und Sponsoring auf. Im Bereich Sponsoring haben wir keine quantitativen Vorgaben und Ziele definiert.