Information unaudited Information ungeprüft wiLLBe – Treiber der digitalen Transformation

Im Sommer 2022 lancierte die LLB die rein digitale Vermögensverwaltungs-App wiLLBe. Doch wiLLBe ist viel mehr als nur eine App zum Anlegen und Sparen. Group CDO Patrick Fürer und Projektleiter Wolfgang Mair im Interview über ein Leuchtturmprojekt mit vielen Facetten.

Als App für die Geldanlage gestartet, wurde wiLLBe 2023 um die Funktion Sparen erweitert. In der offiziellen Kommunikation heisst es: «Neben dem erwarteten kommerziellen Erfolg ist wiLLBe auch ein Treiber für technologische Innovation und kulturellen Wandel innerhalb der LLB.» Patrick Fürer, was bedeutet das genau?

Patrick Fürer: wiLLBe sollte immer die Speerspitze der Digitalisierungsaktivitäten der LLB sein. Und tatsächlich hat uns die App im Hinblick auf moderne Technologien, insbesondere im Bereich des Online und Mobile Banking, ein grosses Lernfeld erschlossen. Aber wir wollen natürlich nicht nur lernen, sondern auch Kunden gewinnen. Und zwar Kunden, die rein digital – ohne physische Interaktion – mit uns verbunden sind.

wiLLBe kann heute bereits viel mehr als bei der Lancierung im Sommer 2022. Sind nochmals Funktionserweiterungen zu erwarten?

Wolfgang Mair: Wie beim Lernen ist auch bei der Digitalisierung die Reise nie zu Ende. Wir werden das Produkt weiterentwickeln und gleichzeitig ergründen, warum wir gerade im Bereich Investieren bislang nicht den Erfolg eingefahren haben, den wir uns erwartet hatten. Deshalb führen wir laufend Analysen durch und nehmen dann die entsprechenden Adaptierungen vor. Auch künftig wird also wiLLBe mit Neuerungen und Optimierungen aufwarten. In welche Richtung es genau geht, prüfen wir noch.

Das hört sich fast so an, als ob Sie ohne konkreten Masterplan etwas entwickeln, dann auf den Markt bringen und sich überraschen lassen, ob es tatsächlich funktioniert.

Wolfgang Mair: Das ist eine überaus verkürzte Darstellung. Aber im Grunde läuft es so in der Tech-Branche. Man kann lange überlegen, analysieren und testen, ob etwas jedoch funktioniert, zeigt sich erst in der Praxis. Es ist eine Illusion zu glauben, dass man mit genügend Vorbereitung und Gehirnschmalz eine Lösung bauen kann, die von Anfang an passt. Auch das mussten wir lernen. Wir haben uns im Vorfeld sehr viele Gedanken zu wiLLBe gemacht und lange am Produkt gefeilt, um dieses schrittweise zu verbessern. Aber am Ende entscheidet der Markt. Umso mehr freuen wir uns, dass wir mit wiLLBe den gewünschten Erfolg erzielen konnten.

Was heisst das konkret? Wie hat der Markt wiLLBe aufgenommen?

Wolfgang Mair: Ende 2023 hatten wir bereits über 13ʼ000 wiLLBe-Kunden, die grosse Mehrheit davon im Bereich Tagesgeld. Im Anlagebereich sind die Kundenzahlen eher unter unseren Erwartungen geblieben. Das liegt aber auch an verschiedenen externen Faktoren wie der Inflation, der allgemeinen geopolitischen Lage und der Situation an den Kapitalmärkten. Was ebenfalls sehr gut funktioniert hat, ist unsere Positionierung im Markt. Vor allem in Deutschland konnten wir Kunden gewinnen – rund 80 Prozent. Dadurch können wir dort unsere Wachstumsstrategie vorantreiben und ganz allgemein unseren Bekanntheitsgrad erhöhen.

Patrick Fürer, wenn wir wieder zum Anfang unseres Gesprächs zurückkehren: Müssten Sie entscheiden, was mehr wiegt, der kommerzielle Erfolg oder der Zugewinn an Wissen und Erfahrung durch wiLLBe – was wäre Ihre Antwort?

Patrick Fürer: Ich glaube, dass es für den nachhaltigen Erfolg der Bank matchentscheidend ist, dass wir offen sind für Neues und die digitale Transformation mit Freude und Selbstbewusstsein angehen. Wir haben bereits viel erreicht und mit wiLLBe eine digitale Plattform geschaffen, die uns erlaubt, schnell und flexibel weitere Fortschritte in Richtung Digitalbank zu machen. Insofern lernen wir jeden Tag Neues, gewinnen an Erfahrung und teilen Erfolge. Auf diese Weise vollzieht sich ein Kulturwandel, ein neuer, junger Spirit hält Einzug in die Bank. Diese Entwicklung bereitet mir jeden Tag aufs Neue grosse Freude.