Corporate Center
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Um den reibungslosen Ablauf des Tagesgeschäfts im Bankenbetrieb zu gewährleisten, braucht es eine zentrale Schalt- und Koordinierungseinheit: das Corporate Center. Dieses steuert, kontrolliert und bündelt die zentralen Funktionen innerhalb der LLB-Gruppe. Oberstes Ziel bei allen Aufgaben des Corporate Center ist es, die Effizienz der Prozesse zu steigern, die Weiterentwicklung des Unternehmens sicherzustellen sowie die Qualität unserer Dienstleistungen zu verbessern und auszubauen.
Dienstleister innerhalb des Konzerns
Zum Corporate Center gehören die Divisionen Group CEO (siehe Kapitel «Strategie und Organisation»), Group CFO (siehe Kapitel «Finanz- und Risikomanagement») und Group COO. In diesem Segment sind alle Abteilungen zusammengefasst, welche die konzernweiten Geschäftsaktivitäten, Prozesse und Risiken koordinieren, unterstützen und überwachen.
Es richtet sich konsequent auf die Bedürfnisse der Marktdivisionen aus und trägt damit unmittelbar zur Wertschöpfung der LLB-Gruppe bei. Bei der Umsetzung der Strategie StepUp2020 spielt das Corporate Center eine wesentliche Rolle. 2020 standen die Migration der österreichischen Tochter auf das zentrale Kernbankensystem, die Digitalisierung des Bankgeschäfts, die Weiterentwicklung des Innovationsmanagements sowie das Krisenmanagement innerhalb des Unternehmens während der Covid-19-Pandemie im Vordergrund.
Shared Service Centers
Shared Services werden in der LLB-Gruppe zentral von einer Stelle angeboten. Dies ermöglicht etwa die effiziente Prozessabwicklung des Zahlungsverkehrs sowie von Devisen- und Wertschriftentransaktionen. Seit Januar 2020 profitiert von dieser Dienstleistung auch die LLB Österreich, die neu 30 Prozent des Transaktionsvolumens im Börsenhandel beisteuert. Die substanzielle Kapazitätsausweitung ist ohne zusätzlichen Personalaufwand erfolgt, was die sehr gute Skalierbarkeit der Shared-Service-Teams bestätigt.
Durch den höheren Automatisierungsgrad und die Standardisierung der Transaktionsabwicklungen konnten wir unsere Effizienz und das Verarbeitungstempo von Handels-, Wertschriftenverwaltungs- und Zahlungsverkehrstransaktionen deutlich steigern.
Digitalisierung des Bankgeschäfts
Die Digitalisierung des Bankgeschäfts ist ein Trend, der sich 2020 infolge der Coronapandemie noch verstärkt hat. In unserer aktuellen Strategieperiode besteht bereits von Beginn an ein gruppenweites Projekt zum Ausbau der digitalen Kanäle und Dienstleistungen im Umfang von CHF 30 Mio. Damit tragen wir den veränderten Kundenbedürfnissen Rechnung und positionieren die LLB als modernes und innovatives Finanzinstitut. Auch im Berichtsjahr haben wir dieses Projekt mit weiteren Digitalisierungsschritten vorangetrieben.
Investitionen ins Online und Mobile Banking
Bei der stetigen Weiterentwicklung unseres LLB Online und Mobile Banking orientieren wir uns, was Sicherheit, Funktionalität, Benutzerfreundlichkeit und Design betrifft, an den neuesten Standards. Mit dem Ausbau des LLB Online Banking im Berichtsjahr haben die Nutzer eine überarbeitete Navigation sowie ein neues Dashboard mit spezifischen Ansichten und Funktionen erhalten. Institutionelle Kunden profitieren zudem von einem Cockpit, über welches Kundenvermögen direkt bewirtschaftet und analysiert werden können. Ein Formularcenter bringt zudem Vorteile im Kontoeröffnungsprozess. Damit bietet das LLB Online Banking sowohl für private wie auch institutionelle Kunden eine umfassende und integrierte Banking-Lösung, die 24/7 zur Verfügung steht und den höchsten Sicherheitsstandards entspricht.
Zudem hat die LLB das Mobile Banking um die eigene Instant-Payment-Lösung LiPay erweitert. Diese ermöglicht es den Nutzern unserer Mobile Banking App, bequem, schnell und kontaktlos Geld zu überweisen beziehungsweise anzufordern (siehe Abschnitt «Innovation Management»).
Interne Digitalisierung schreitet voran
Im Rahmen des Gruppenprojekts «team@work» sind wir dabei, die digitale Infrastruktur im Unternehmen umfassend zu erneuern, Prozesse zu optimieren und moderne digitale Arbeitsmittel zu implementieren. Angesichts der Coronapandemie musste im Berichtsjahr die Homeoffice-Fähigkeit innert kürzester Zeit auf alle Mitarbeitenden ausgeweitet werden. Dadurch waren der Bankenbetrieb und der Schutz der Mitarbeitenden jederzeit sichergestellt (siehe Abschnitt «Erfolgreiches Krisenmanagement während der Coronapandemie»).
Wie geplant konnte 2020 Skype for Business eingeführt werden. Damit stehen unseren Mitarbeitenden in Liechtenstein und in der Schweiz neben der Telefonie und Chat-Funktion auch Video Conferencing und Desktop Sharing bequem am eigenen Arbeitsplatz zur Verfügung. Im ersten Quartal 2021 wird Skype for Business auf die LLB Österreich ausgeweitet.
Die Ablöse der Applikationen und Datenbanken von IBM Notes ist planmässig gestartet. Diese ist Teil des Auf- und Ausbaus eines SharePoint-basierten digitalen Arbeitsplatzes. Dazu gehört auch die Umstellung des bisherigen LLB-Intranets auf eine moderne Kollaborationsplattform.
Generierung weiterer signifikanter Synergieeffekte
2020 konnte das Gruppenprojekt «Donauwalzer+» trotz seiner erheblichen Komplexität fristgerecht und innerhalb des vom Gruppenverwaltungsrat genehmigten Budgets erfolgreich abgeschlossen werden. Mit der Migration der LLB Österreich auf das gruppenweit angewendete Kernbankensystem Avaloq ergeben sich wesentliche Synergieeffekte. Einerseits werden dadurch interne Prozesse erleichtert und andererseits können Kunden der LLB Österreich von allen Produkten und Dienstleistungen der LLB-Gruppe profitieren. Dazu zählen etwa unser Online und Mobile Banking und ab 2021 auch unsere Anlageberatungs- und Vermögensverwaltungslösung «LLB Invest».
Innovation Management
Getrieben von neuen Technologien und innovativen Anbietern, ändern sich die Marktbedingungen im Finanzdienstleistungssektor rasant. Wir wollen nicht nur Schritt halten, sondern im digitalen Bereich selbst wegweisende Lösungen lancieren. Im April 2020 wurde mit LiPay der erste Innovationscase der LLB auf den Markt gebracht – entwickelt von Mitarbeitenden und am Hauptsitz in Vaduz bankintern getestet. Aufgrund der Coronapandemie ist der Bezahldienst frühzeitig in Liechtenstein ausgerollt worden, um so das gesteigerte Bedürfnis vieler Kunden nach kontaktlosen Bezahlmöglichkeiten zu erfüllen. LiPay ist in unser Mobile Banking integriert. Sowohl Private als auch Firmen können damit schnell, einfach und ortsunabhängig bargeldlos zahlen oder Geld anfordern. Anders als etablierte Instant-Payment-Lösungen in der Schweiz und in Liechtenstein nutzt LiPay direkte Konto-zu-Konto-Zahlungen, beschleunigt durch Instant-Push-Nachrichten. Mit dem Start unseres eigenen Bezahldienstes sind wir zufrieden. In den ersten Monaten konnten bereits rund sechzig Akzeptanzstellen in Liechtenstein gefunden werden und die Funktion wurde mehrere tausend Mal genutzt. Eine Ausweitung ist aktuell in Arbeit. In einem Konsortium mit anderen Banken in der Schweiz und mehreren prominenten Vertretern aus dem digitalen und stationären Handel wird eine bankübergreifende Instant-Payment-Lösung von Konto zu Konto entwickelt.
Erfolgreiches Krisenmanagement während der Coronapandemie
Die Coronapandemie und deren Auswirkungen haben 2020 weite Teile des operativen Bankgeschäfts bestimmt. Um dieses jederzeit sicherzustellen, hat es innerhalb der LLB-Gruppe eine schlagfertige Krisenorganisation gegeben. Der Krisenstab unter Führung der Division Group COO hat dabei das operative Krisenmanagement geleitet. Dazu zählten etwa die Organisation, Planung und Umsetzung der verschiedenen Massnahmen sowie die Koordination mit dem Kernstab, welchem die Mitglieder der Gruppenleitung sowie die CEOs der Bank Linth und der LLB Österreich angehören. So waren der Schutz unserer Mitarbeitenden und Kunden wie auch der reibungslose Ablauf im Tagesgeschäft stets gewährleistet. Wesentliches Element für die Sicherung unserer Business Continuity und der internen Abläufe war die Ausweitung mobilen Arbeitens. Innerhalb weniger Wochen konnte diese durch die Group IT von unter 20 Prozent auf fast 100 Prozent hochgefahren werden (siehe Abbildung).
Segmentergebnis
Im Corporate Center weist die LLB-Gruppe den Strukturbeitrag aus dem Zinsengeschäft, die Bewertung der Zinsabsicherungsinstrumente sowie den Erfolg der Finanzanlagen aus. Der Geschäftsertrag erhöhte sich um CHF 13.6 Mio. auf CHF 58.9 Mio. Die Steigerung ist vor allem auf den höheren Strukturbeitrag im Zinsengeschäft sowie auf die höhere stichtagsbezogene Bewertung der Zinsabsicherungsinstrumente zurückzuführen. Der Geschäftsaufwand verringerte sich um 14.1 Prozent auf CHF 78.5 Mio. Der Personalaufwand reduzierte sich unter anderem aufgrund eines geringeren Personalbestandes auf CHF 85.6 Mio.
Investitionen
Segmentrechnung
in Tausend CHF |
2020 |
2019 |
+ / – % |
Erfolg Zinsengeschäft |
22'199 |
– 3'496 |
|
Erwartete Kreditverluste |
0 |
0 |
|
Erfolg Zinsengeschäft nach erwarteten Kreditverlusten |
22'199 |
– 3'496 |
|
Erfolg Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft |
– 13'112 |
– 10'818 |
21.2 |
Erfolg Handelsgeschäft |
47'676 |
49'376 |
– 3.4 |
Erfolg aus Finanzanlagen |
– 556 |
4'049 |
|
Übriger Erfolg |
2'712 |
6'165 |
– 56.0 |
Total Geschäftsertrag |
58'919 |
45'275 |
30.1 |
Personalaufwand |
– 85'645 |
– 94'274 |
– 9.2 |
Sachaufwand |
– 72'753 |
– 75'332 |
– 3.4 |
Abschreibungen |
– 41'742 |
– 41'413 |
0.8 |
Dienstleistungen (von) / an andere(n) Segmente(n) |
121'648 |
119'626 |
1.7 |
Total Geschäftsaufwand |
– 78'492 |
– 91'394 |
– 14.1 |
Segmentergebnis vor Steuern |
– 19'573 |
– 46'119 |
– 57.6 |
Zusätzliche Informationen
|
31.12.2020 |
31.12.2019 |
+ / – % |
Personalbestand (teilzeitbereinigt, in Stellen) |
517 |
539 |
– 4.0 |