Konsolidierter Halbjahresbericht (ungeprüft)
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Erfolgsrechnung
Im ersten Semester 2023 erwirtschaftete die LLB-Gruppe mit CHF 88.7 Mio. ein Konzernergebnis, das 16.8 Prozent über jenem der Vorjahresperiode liegt (1. Semester 2022: CHF 75.9 Mio.).
Das den Aktionären der Liechtensteinischen Landesbank AG zustehende Ergebnis betrug CHF 88.6 Mio. (1. Semester 2022: CHF 74.1 Mio.). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie belief sich auf CHF 2.89 (1. Semester 2022: CHF 2.42).
Der Geschäftsertrag nahm im ersten Semester 2023 um 10.5 Prozent auf CHF 267.2 Mio. zu (1. Semester 2022: CHF 241.9 Mio.).
Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft vor erwarteten Kreditverlusten stieg gegenüber der Vorjahresperiode um 11.4 Prozent beziehungsweise CHF 8.4 Mio. auf CHF 81.8 Mio. (1. Semester 2022: CHF 73.4 Mio.). Im Kundenzinsgeschäft profitierten die Kunden von attraktiven Konditionen auf ihren Kundengeldern. Dadurch erhöhte sich der Zinsaufwand. Gleichzeitig verbesserte sich der Zinsertrag aus dem Kreditgeschäft. Wegen der Verlängerung von auslaufenden Festzinskrediten über die nächsten Jahre, ist der Ausblick zusätzlich positiv. Zudem profitiert die LLB-Gruppe von ihrem starken Wachstum. Im übrigen Zinsengeschäft konnten aufgrund von Treasury-Aktivitäten Mehrerträge erzielt werden. Darin enthalten ist vor allem die Veranlagung bei den Zentralbanken.
Im ersten Semester 2023 betrug die Bildung der Risikovorsorge netto CHF 2.1 Mio. (1. Semester 2022: CHF 3.4 Mio. Nettobildung).
Der Erfolg aus dem Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft fiel im Vergleich zur Vorjahresperiode um CHF 15.0 Mio. auf CHF 97.7 Mio. (1. Semester 2022: CHF 112.7 Mio.). Der bestandsabhängige Erfolg reduzierte sich aufgrund der gegenüber der Vorjahresperiode marktbedingt tieferen Durchschnittsbestände. Zugleich verringerte sich der transaktionsabhängige Erfolg. Im Vorjahr wurden ausserordentlich hohe Erträge im Immobiliengeschäft in Österreich erzielt. Wie erwartet, konnte dieses Ergebnis in der gegenwärtigen Zinssituation nicht wiederholt werden. Zusätzlich nahm die Handelsaktivität der Kunden aufgrund der Verlagerung in attraktive Zinsprodukte ab, was tiefere Erträge aus Nettocourtagen zur Folge hatte.
Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft stieg im ersten Semester 2023 um 55.1 Prozent auf CHF 82.5 Mio. (1. Semester 2022: CHF 53.2 Mio.). Dazu beigetragen hat in erster Linie das Devisengeschäft, welches mit CHF 81.3 Mio. um CHF 32.8 Mio. über der Vorjahresperiode lag (1. Semester 2022: CHF 48.5 Mio.). Die LLB-Gruppe profitierte dabei vom Zinsanstieg und zu einem guten Teil von ihrem Passivüberhang in der Bilanz, der vorwiegend durch Kundeneinlagen in US-Dollar und Euro bedingt war. Die Ausweitung des Zinsdifferenzgeschäfts und die damit einhergehenden Mehrerträge konnten ohne zusätzliche Risiken nachhaltig erwirtschaftet werden.
Der Erfolg aus Finanzanlagen belief sich auf CHF 6.9 Mio. (1. Semester 2022: minus CHF 0.8 Mio.). Die Entwicklung an den Finanzmärkten führte zu einem stichtagsbezogenen Bewertungsgewinn von CHF 0.7 Mio. (1. Semester 2022: minus CHF 6.5 Mio.). Die Einnahmen aus Dividenden sind um CHF 0.5 Mio. auf CHF 6.2 Mio. angewachsen (1. Semester 2022: CHF 5.7 Mio.).
Der übrige Erfolg nahm gegenüber der Vorjahresperiode um CHF 6.3 Mio. auf CHF 0.5 Mio. ab (1. Semester 2022: CHF 6.8 Mio.). Der Erfolg im Vorjahr ist massgeblich auf den Verkauf einer Forderung zurückzuführen.
Geschäftsertrag (in Millionen CHF)
Der Geschäftsaufwand lag im ersten Semester 2023 mit CHF 164.3 Mio. um 6.3 Prozent über jenem der Vorjahresperiode (1. Semester 2022: CHF 154.5 Mio.). Der Anstieg im Personal- wie auch im Sachaufwand ist im Rahmen der Erwartungen und reflektiert die Investitionen in die Umsetzung der Strategie ACT-26.
Der Personalaufwand wuchs um 5.7 Prozent beziehungsweise CHF 5.5 Mio. auf CHF 101.7 Mio. (1. Semester 2022: CHF 96.2 Mio.). Strategiekonform hat sich die LLB-Gruppe insbesondere im Bereich der digitalen Transformation personell weiter verstärkt.
Der Sachaufwand fiel mit CHF 42.5 Mio. um 5.8 Prozent höher aus als in der Vorjahresperiode (1. Semester 2022: CHF 40.2 Mio.). Diese Entwicklung ist auf gestiegene IT- sowie Marketingaufwendungen zurückzuführen.
Die Abschreibungen nahmen aufgrund einmaliger Abschreibungen im Zusammenhang mit der Standortstrategie Schweiz um CHF 2.0 Mio. auf CHF 20.1 Mio. zu (1. Semester 2022: CHF 18.1 Mio.).
Die Cost-Income-Ratio verbesserte sich auf 61.0 Prozent (1. Semester 2022: 62.8 %).
Bilanz
Die konsolidierte Bilanzsumme erhöhte sich gegenüber dem 31. Dezember 2022 um 0.1 Prozent und betrug per 30. Juni 2023 CHF 25.3 Mia. (31.12.2022: CHF 25.2 Mia.).
Das den Aktionären der LLB zustehende Eigenkapital belief sich per 30. Juni 2023 auf CHF 2.1 Mia. (31.12.2022: CHF 2.0 Mia.). Die Tier-1-Ratio lag bei 19.2 Prozent (31.12.2022: 19.7 %). Die Rendite auf dem Eigenkapital, das den Aktionären der LLB zusteht, betrug 8.7 Prozent (1. Semester 2022: 7.2 %).
Geschäftsvolumen
Das Geschäftsvolumen stieg gegenüber dem 31. Dezember 2022 um 4.0 Prozent beziehungsweise CHF 3.9 Mia. auf CHF 102.3 Mia. (31.12.2022: CHF 98.4 Mia.).
Die Kundenausleihungen nahmen gegenüber dem 31. Dezember 2022 um 2.9 Prozent auf CHF 14.9 Mia. zu (31.12.2022: CHF 14.4 Mia.), wobei die Hypothekarforderungen um 3.5 Prozent auf CHF 13.3 Mia. stiegen (31.12.2022: CHF 12.9 Mia.). Speziell im Firmenkundenbereich und bei Renditeobjekten konnte weiteres Wachstum erzielt werden.
Die Kundenvermögen kletterten aufgrund der positiven Marktperformance sowie der Neugeld-Zuflüsse um 4.2 Prozent auf CHF 87.4 Mia. (31.12.2022: CHF 83.9 Mia.).
Die LLB-Gruppe verzeichnete im ersten Semester 2023 einen Netto-Neugeld-Zufluss von CHF 806 Mio. (1. Semester 2022: CHF 2'509 Mio.). Dank intensiver Marktbearbeitung erzielte sie in beiden Marktsegmenten Neugeld-Zuflüsse. Vor allem im Private Banking in Liechtenstein, wo eine verstärkte Nachfrage von Kunden aus Deutschland erkennbar ist, konnte sie zulegen.
Geschäftsvolumen (in Milliarden CHF)
Ausblick
Das laufende Geschäftsjahr bleibt von zahlreichen Unsicherheiten geprägt: Geopolitische Risiken, Inflationsdruck und Rezessionsgefahr sind noch nicht gebannt. Mit der Zinswende hat sich das Marktumfeld nachhaltig verändert. Auf mittlere Sicht ist nicht mit einem Rückgang der Zinsen zu rechnen. Wir sind zuversichtlich, dass es uns gelingt, den Schwung des ersten Halbjahres beizubehalten und die positive Entwicklung fortzusetzen. Für das Gesamtjahr erwarten wir für die LLB-Gruppe ein solides Ergebnis.